Die Taufe hat eine lange Tradition und ist für viele Eltern sehr wichtig. Sie ist das erste bedeutsame Fest im Leben eines Kindes und ein besonderes Ereignis für Großeltern, nahe und ferne Verwandte. Dennoch stellt sich für einige frischgebackene Mütter und Väter heutzutage die Frage, ob sie ihr Kind tatsächlich taufen möchten. Wir erklären die Hintergründe der Taufe, warum sie auch heute noch ihre Berechtigung hat und geben Tipps für eine schöne Feier.
Was bedeutet die Taufe für uns Eltern?
Überzeugte Christen wissen, wie wichtig dieses Fest für einen gläubigen Menschen ist. Die Taufe stellt ein Sakrament dar, das für den sichtbaren Beginn der Beziehung zwischen Gott und Mensch steht. Ohne dass das Kind eine Leistung erbringen muss, nimmt Gott es in diesem Moment an und es wird Teil der christlichen Gemeinde. Dabei spielt das Element Wasser eine wichtige Rolle, mit dem das Kind übergossen wird. Es ist ein Symbol für Jesus Christus, für seinen Tod und seine Wiederauferstehung. Die Taufe bedeutet jedoch nicht, dass das Kind sein Leben im christlichen Glauben leben muss. Wenn es älter ist, kann es aus freien Stücken entscheiden, ob es Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche bleiben möchte.
Als Alternative zur Taufe ist auch bloß eine Segnung möglich, die von vielen freien evangelischen Kirchen durchgeführt wird. Eine Taufe kann später stattfinden, wenn das Kind selbst darüber entscheiden kann. Eine Segnung bedeutet, dass man den Segen, die Güte und Größe Gottes empfangen hat und lädt zur Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinde und damit zur späteren Taufe ein.
Für Mütter und Väter ist diese Fest auch in der heutigen Zeit wichtig, weil sie sich von Herzen, einen glücklichen und behüteten Lebensweg für ihren kleinen Schatz wünschen. Durch die Taufe erhält ihr Baby den Segen und Schutz Gottes und wird in eine Gemeinschaft aufgenommen, in der Güte, Vergebung und Nächstenliebe eine wichtige Rolle spielen. Dies sind neben dem Glauben wichtige Aspekte, die für eine Taufe sprechen. Aus diesem Grund werden Babys auch meistens im Alter von wenigen Monaten getauft. Wer jedoch mit einer großen Feier erst einmal warten möchte, bis sich das neue Familienleben eingependelt hat, kann das Kind auch erst nach seinem ersten Lebensjahr taufen lassen.
Was ist für ein schönes Fest notwendig?
Den Mittelpunkt der Feier bildet selbstverständlich der Taufgottesdienst. Dieser läuft nach den Traditionen der evangelischen oder katholischen Kirche ab. Bestimmte Punkte können die Eltern allerdings mitgestalten:
- Taufspruch (Spruch aus der Bibel oder Zitat aus der Literatur (z.B. „Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein ganzes Leben lang aushalten.“ Jean Paul) möglich)
- Textauswahl der Lesungen
- Fürbitten
- Lieder
- Blumenschmuck
Wichtig ist außerdem die Taufkerze, die für das Licht Gottes steht und den Täufling sein Leben lang begleiten soll. Diese können Mamis und Papis individuell gestalten und mit dem Namen des Kindes und dem Taufdatum versehen lassen. Um den besonderen Anlass zu unterstreichen, trägt das Kind ein Taufkleid. Es ist allerdings kein Muss und kann während der Taufe auch einfach übergelegt werden. In vielen Familien ist es üblich, dass das Taufkleid von Kind zu Kind weitergereicht wird. Alternativ können kleine Prinzessinnen auch ein festliches Kleid mit Stickereien oder Spitze und kleine Prinzen einen schicken Anzug mit Hemd und Weste tragen.
Elegante Baby- oder Kinderkleidung macht sich zudem auf den Taufbildern sehr gut, die meistens nach dem Taufgottesdienst gemacht werden. Im Anschluss geht es dann entweder nach Hause, in ein Restaurant oder einen Festsaal, wo die Tauffeier zusammen mit Familie und Freunden in angenehmer Atmosphäre ihren Ausklang findet. Meistens gibt es Kaffee und Kuchen. Je nach Tageszeit kann aber auch ein Mittag- oder Abendessen serviert werden. Wie lange das Fest dauert und in welchem Umfang es stattfindet, können die Eltern individuell entscheiden.
Gibt es Voraussetzungen für eine Taufe?
Gehören die Eltern einer christlichen Gemeinde an, können sie ihr Kind ohne weitere Voraussetzungen taufen lassen. Selbst wenn sie nicht kirchlich verheiratet sind, ist eine Taufe in der Kirche möglich. Dies ist außerdem eine gute Gelegenheit, um die Trauung nachzuholen. Immer mehr junge Eltern verbinden eine kirchliche Vermählung mit der Taufe ihres Babys.
Ausnahme: Sind die Eltern kein Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche, verstehen sich aber als Christen, entscheidet der Pfarrer nach einem persönlichen Gespräch, ob er das Kind taufen wird. Er kann dies aber nur aufschieben, generell kann er die Taufe nicht ablehnen.
Damit die Taufe stattfinden kann, muss sie im Pfarrbüro der Heimatgemeinde angemeldet und das Familienstammbuch mit Geburtsurkunde sowie die Namen und Adressen des oder der Paten vorgelegt werden. In der evangelischen Kirche können die Taufpaten sowohl Mitglied der evangelischen als auch der katholischen Kirche sein. Soll das Kind katholisch getauft werden, müssen die Paten jedoch dem katholischen Glauben angehören.
Aufgaben der Taufpaten
Ob sie sich für einen oder mehrere Paten entscheiden, steht Eltern vollkommen frei. Sowohl ihnen als auch dem Paten sollte bewusst sein, dass die Patenschaft Verantwortung mit sich bringt Bei der Taufe spielt er oder sie eine große Rolle, da er oder sie das Kind normalerweise hält, während der Pfarrer das Wasser über den Täufling gießt. Darüber hinaus sollen Taufpaten Mama und Papa bei der Erziehung unterstützen und das Baby mit Geduld und Liebe beschenken sowie mit Ratschlägen unterstützen. Früher waren sie außerdem für ihr Patenkind verantwortlich, sollten die Eltern frühzeitig sterben. Heutzutage müssen Mütter und Väter allerdings in einem notariellen Vertrag festlegen, wer sich in einem solchen Fall um ihr Kind kümmern soll.
Obgleich Taufpaten nicht mehr automatisch die Rolle von Mama und Papa übernehmen, sollten sie dennoch in einem innigen Verhältnis zur Familie stehen. Sie sind im besten Fall enge Bezugspersonen für das Kind, denen die Eltern daher vertrauen sollten. Normalerweise werden die Geschwister von Mutter oder Vater Taufpaten. Allerdings kann auch eine sehr gute Freundin oder ein sehr guter Freund ausgewählt werden. Für eine katholische Taufe muss ein Pate mindestens 16 Jahre alt sein und behält seine Aufgaben, solange er lebt. Im evangelischen Glauben ist das Alter nicht beschränkt, die innige Bindung zum Patenkind sollte mindestens bis zur Konfirmation bestehen bleiben.
Ein angenehmer Part der Aufgaben von Paten ist, dass sie dem Patenkind zur Taufe normalerweise etwas Besonderes schenken. Traditionell sind dies meist Schmuckstücke aus Gold oder Silber wie ein Taufring, Engelanhänger oder Kreuz. Wenn es noch nicht zur Geburt verschenkt worden ist, können sich Taufpaten auch für ein Identitätsarmband entscheiden, das mit dem Namen des Kindes und dem Taufdatum graviert wird. Neben klassischem Schmuck gibt es inzwischen auch modernere Designs, die vor allem junge Menschen mehr ansprechen. Detailreich gearbeitete Anhänger mit passenden und symbolträchtigen Motiven gibt es beispielsweise bei thomassabo.com. Zur Taufe kann ein Schmetterlingsanhänger, der im christlichen Glauben ein Symbol für die Auferstehung ist, oder ein springender Delfin verschenkt werden. Dieser steht für den getauften Christen, der mit Freude und Engagement seinen Glauben lebt. Beliebt sind außerdem Sammelschmuckstücke (z.B. Bettelarmbänder). Verschiedene Motive werden mit einem an einer Kette oder einem Armband befestigt und stehen für besondere Ereignisse wie 10. Geburtstag, Einschulung, Kommunion oder Konfirmation, Schulabschluss und Hochzeit. Dieser Schmuck kann somit den persönlichen Lebensweg und die Identität widerspiegeln. Da der Pate oder die Patin lebenslange Weggefährten des Kindes sind, sind Sammelschmuckstücke schöne Geschenkideen zur Taufe und Symbol für die innige Beziehung zwischen den beiden.
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