Trinkwasseranalyse für Schwangere? Sicher ist sicher, denn: Alles, was Schwangere zu sich nehmen, hat auch Auswirkungen auf das ungeborene Leben. Gerade bei Trinkwasser ist daher Vorsicht geboten.
Trinkwasseranalyse für Schwangere: Strenge Kontrollen für Trinkwasser
Es gibt kein Lebensmittel in Deutschland, das schärfer kontrolliert wird als Trinkwasser. Darauf verlassen wir uns auch, wenn wir den Hahn aufdrehen und unseren Durst mit dem frischen, kühlen Wasser direkt aus der Leitung stillen. Allerdings sollten Sie bedenken: Die Wasserwerke sind für die Qualität verantwortlich, doch sie liefern diese nur bis zum Hausanschluss. Das heißt, dass ab der Grundstücksgrenze im schlimmsten Fall Schluss mit sauberem, geprüften Trinkwasser sein kann!
Für die Strecke zwischen Hausanschluss und Wasserhahn ist nämlich der Hauseigentümer verantwortlich, was vielen Menschen gar nicht klar ist. Das Problem: Alte Leitungen oder veraltete Armaturen lassen die „Wasserwege“ für Bakterien und Krankheitserreger aller Art zum liebsten Tummelplatz werden. Es gilt daher, eine Trinkwasseranalyse für Schwangere durchzuführen, damit sie die Schwangerschaft und das ungeborene Kind nicht unwissentlich schädigt, wenn sie Wasser aus der Leitung trinkt.
Trinkwasseranalyse für Schwangere: Und was ist mit Mineralwasser?
Kommen bei der Trinkwasseranalyse, wie sie beispielsweise IVARIO anbietet, schlechte Werte heraus, mag es eine Alternative sein, sich nur noch an Mineralwasser zu halten. Dieses müsste doch in jedem Fall unbedenklich sein, oder? Doch weit gefehlt, denn für Mineralwasser gelten deutlich weniger strenge Richtlinien als für Trinkwasser. Dieses muss ein Mensch ein Leben lang trinken können, ohne dass seine Gesundheit davon Schaden nimmt.
Bei Mineralwasser gilt aber, dass es aus Brunnen stammt, die aus unterirdischen Quellen das Wasser fördern. Wichtig ist nur, dass das Wasser von einer Bodenschicht eingeschlossen ist, die keine Verunreinigungen durchlässt. Eine Aufbereitung durch die Brunnen ist nicht erlaubt. Lediglich einige Stoffe dürfen entfernt werden, dazu zählt zum Beispiel Eisen. Ist das der Fall, bekommt der Brunnen seine staatliche Zulassung. Das Wasser wird dann abgefüllt und kann getrunken werden. Wirklich gesünder oder reiner als Trinkwasser ist es nicht!
Wichtige Trinkwasseranalyse für Schwangere: Hohe Risiken im Altbau
Vor allem im Norden und im Osten Deutschlands finden sich zahlreiche Gebäude, die noch unsaniert sind oder die in der Vergangenheit nur eine Teilsanierung erfahren haben. Diese beherbergen alte Bleirohre, was nicht einmal bekannt sein muss. Ein Vermieter ist eigentlich dazu verpflichtet, derartige Rohre austauschen zu lassen! Doch nicht nur in Mehrfamilienhäusern droht Schwangeren Gefahr, auch das Einfamilienhaus muss nicht immer gesundheitlich unbedenklich sein.
Wer beispielsweise ein altes Haus kauft und versichert bekommt, dass die Trinkwasserleitungen saniert worden sind, sollte sich nicht darauf verlassen. Denn immer wieder kommt heraus, dass es sich nicht um eine vollständige Sanierung handelte, sondern dass nur eine Teilsanierung vorgenommen wurde. Ein paar alte Rohre sind damit immer noch vorhanden und geben ihre giftigen Stoffe in das Trinkwasser ab.
Neben Blei können auch die folgenden Giftstoffe im Trinkwasser vorkommen:
- Nitrat
- Chlor
- Legionellen
- Arsen
- Cadmium
- Nickel
- Quecksilber
- Aluminium
Es ist daher wichtig, dass spätestens ab Bekanntwerden der Schwangerschaft, besser allerdings schon mit eintretendem Kinderwunsch, eine Trinkwasseranalyse im Haus durchgeführt wird. Dies gibt Sicherheit für alle Beteiligten und schützt vor der bangen Frage, ob das Trinkwasser denn auf irgendeine Art schädlich für das Kind sein kann.
Außerdem beugt es teuren Käufen des vermeintlich guten Mineralwassers vor: Die Empfehlungen gehen dahin, dass besser Mineral- statt Trinkwasser zur Zubereitung von Babynahrung verwendet wird. Das kostet aber Geld und ist um ein Vielfaches umständlicher, als einfach den Wasserhahn aufzudrehen und das Wasser „aus der Wand“ zu nutzen. Die Trinkwasseranalyse für Schwangere sollte daher zu den allgemeinen Schwangerschaftsvorbereitungen dazugehören.
Biofilm in den Leitungen
Wer meint, dass die schädlichen Stoffe im Trinkwasser nur aus der Leitung selbst stammen, weil dort bestimmte Stoffe ausgespült werden, der irrt sich gewaltig. Denn es kann auch der sogenannte Biofilm sein, der Keime ins Trinkwasser geraten lässt. Auch an Rohren aus Edelstahl lagern sich nach und nach Algen, Bakterien und andere Erreger ab. Sie ernähren sich von den Stoffen, die im Wasser geführt werden.
Davon sind nicht alle Bakterien schädlich, denn es gibt auch zahlreiche Vertreter ihrer Art, die als sehr gut verträglich und sogar gesundheitsfördernd beschrieben werden. Dennoch bilden sie eine Art schleimigen Film, den Biofilm. Dieser lässt noch mehr Erreger anlagern und führt dazu, dass das Wasser keimbelastet ist.
Wann ist Trinkwasser schädlich?
Trinkwasser kann sogar schädlich auf die Gesundheit wirken, wenn es in einwandfreien Leitungen fließt. Zum einen ist es möglich, dass die Armatur in Bad oder Küche völlig veraltet ist. Damit gelangen beim Aufdrehen des Hahns Keime in das Wasser und werden dann in den Organismus aufgenommen. Zum anderen waren Sie vielleicht im Urlaub, kommen nach einer langen Zeit auf der Autobahn oder im Flieger wieder nach Hause und wollen Ihrem Körper mit einem großen Glas Wasser etwas Gutes tun.
Leider ist das Wasser inzwischen völlig abgestanden und wie jedes andere Lebensmittel, das einem bestimmten Haltbarkeitsdatum unterliegt, total veraltet. Legionellen haben sich gebildet, die übrigens auch dort gern auftreten, wo das Wasser längere Zeit in der Leitung steht. Besitzen Sie beispielsweise einen Anschluss im Keller, der aber nur alle paar Wochen einmal benutzt wird, ist das Wasser dort inzwischen ungenießbar geworden.
Schwierig: Die Auswirkungen von „schlechtem“ Trinkwasser sind meist nicht sofort spürbar. Nur bei einer starken Belastung reagiert der Körper sofort, ansonsten kämpft das Immunsystem permanent gegen die Erreger, die in zwar geringer, dennoch stetig gleich bleibender Zahl zugeführt werden. Die Folge ist, dass sich ein allgemeines Unwohlsein einstellt, außerdem können betroffene Menschen infektanfälliger werden. Ihr Immunsystem ist sozusagen anderweitig beschäftigt.
Was tun für eine höhere Trinkwasserqualität?
Werdende Mütter wollen alles richtig machen und sorgen sich darum, ob ihr Baby wirklich gesund auf die Welt kommen wird. Mit einer Trinkwasseranalyse für Schwangere können Sie sogar aktiv etwas für die Gesundheit des Nachwuchses tun! Wenden Sie sich an IVARIO, dort bekommen Sie eine genaue Anleitung dazu, wie Sie Wasserproben zu entnehmen haben. Diese Proben werden dann durch das Unternehmen in ein Labor gesendet und analysiert. Nach Vorliegen der Daten können Sie über die weitere Vorgehensweise entscheiden.
Außerdem: Lassen Sie das Wasser immer längere Zeit laufen, wenn Sie für mindestens vier Stunden kein Wasser aus der Leitung entnommen haben. Diese Zeit reicht bereits aus, um das Leitungswasser auf eine Temperatur zu bringen, die für jede Bakterie ein Wohlfühlklima darstellt. Das Wasser sollte so lange laufen, bis es merklich kühler geworden ist. Denn trinkbares Wasser hat eine viel niedrigere Temperatur als das sogenannte Stagnationswasser, das in der Leitung steht und zur Brutstätte für Bakterien wird.
Möchten Sie ganz auf Nummer sicher gehen, sollten Sie zum einen die Tipps des Umweltbundesamts zum Trinkwasser und dessen Qualität beherzigen. Zum anderen können Sie das Wasser auch abkochen und danach abkühlen lassen, ehe Sie es verwenden.
Trinkwasseranalyse für Schwangere: Schwierige rechtliche Entscheidung
Einst gab es den Fall, bei dem eine Schwangere nach Einzug in die neue Wohnung an einer vermeintlichen Magen-Darm-Grippe erkrankte. Dass es sich dabei um keine solche handelte, kam erst später heraus, als klar wurde, dass die Wasserleitungen mit Legionellen verseucht waren. Allerdings wurde hier seitens der Hausverwaltung angegeben, dass es sich um eine Verkeimung innerhalb der möglichen Grenzen handele und dass für erwachsene Personen keine Gefahr bestehen würde.
Doch die schwangere Frau reagierte scheinbar extrem empfindlich, was sich wiederum durch erhöhte Herztöne auch beim Kind zeigte. Möglich wäre hier gewesen, dass die Frau dem Vermieter eine Frist setzt, bis zu der Abhilfe geschaffen werden muss. Denn auch die Gerichte entscheiden immer zugunsten einer möglichen Gesundheitsgefahr. Diese ist schwerwiegender als die Einbußen des Vermieters, wenn er eine nicht vorgesehene fristlose Kündigung für eine seiner Wohnungen auf den Tisch bekommt.
Beseitigt der Vermieter das Problem und kann er die entsprechenden Arbeiten nachweisen, besteht kein Grund mehr für eine fristlose Kündigung. Wer dann immer noch aus der Wohnung heraus möchte, muss die Regelungen bedenken, die im Mietvertrag bezüglich der Wohnungskündigung getroffen wurden. Lebt die Schwangere im Einfamilienhaus, sollte Sie ebenfalls eine Trinkwasseranalyse durchführen.
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