Die finanzielle Vorsorge für Kinder ist ein wichtiger Schritt, den Eltern unternehmen, um die Zukunft ihrer Kinder abzusichern. Von den ersten Lebensjahren bis hin zur finanziellen Unterstützung bei Bildung, Ausbildung und persönlichen Projekten ist es entscheidend, frühzeitig Geld für die Bedürfnisse der Kinder anzulegen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Finanzielle Vorsorge für Kinder: Sparoptionen und Anlagestrategien im Überblick
Kinder stellen im Leben von Eltern eine große Bereicherung dar. Gleichzeitig ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass Kinder viel Geld kosten. Nach Daten des Statistischen Bundesamts gaben Paare im Jahr 2018 durchschnittlich 763 Euro im Monat für ihr Kind aus.
Bereits während der Schwangerschaft investieren werdende Mütter und Väter meist große Summen in den Kauf der Erstausstattung fürs Baby und die Einrichtung des Kinderzimmers. Nach der Geburt kommen unter anderem Kosten für Nahrung, Kleidung, Wohnraum, Kinderbetreuung und Gesundheitsversorgung hinzu. Darüber hinaus wachsen mit den Kindern auch ihre eigenen Wünsche und selbstständigen Aktivitäten: Hobbys, Reisen, der Führerschein, das erste Auto, die erste eigene Wohnung, Studium oder Ausbildung wollen bezahlt werden.
Aus diesen Gründen bietet es sich für Mütter und Väter an, frühzeitig Geld für ihre Kinder zurückzulegen. Welche Möglichkeiten des Sparens für Kinder es gibt und welche Anlageform sich für welchen Zweck am besten eignet, beleuchtet dieser Artikel.
Möglichkeiten der Geldanlage für Kinder
Um für die eigenen Kinder Geld anzulegen – sei es, für den langfristigen Vermögensaufbau oder alltägliche Ausgaben –, stehen Eltern verschiedene Anlageformen zur Verfügung. ‚
Am beliebtesten und bekanntesten sind vor allem die folgenden Möglichkeiten zum Sparen:
- Sparbuch
- Festgeldkonto
- Tagesgeldkonto
- ETFs
1. Sparbuch für Kinder
Sparbücher stellten in der Vergangenheit eine beliebte Anlageform für Eltern und Kinder dar.
Ein Sparbuch ist ein spezielles Sparkonto, das eine einfache und sichere Möglichkeit zum Sparen bietet.
Per Dauerauftrag oder direkt in der Bankfiliale kann monatlich oder jährlich Geld auf das Sparbuch eingezahlt werden.
Kinder können zum Zwecke der finanziellen Bildung auch aktiv in das Sparen mit dem Sparbuch einbezogen werden, indem sie in den Prozess des Einzahlens und der regelmäßigen Überprüfung des Kontostands beobachten.
Heutzutage stellt das Sparbuch jedoch keine empfehlenswerte Alternative zum Sparen mehr dar, da es in der Regel kaum noch Zinsen auf das Ersparte gibt.
In Zeiten hoher Inflation verliert das Geld auf dem Sparbuch somit eher an Wert, als dass es zum Vermögensaufbau beiträgt.
2. Festgeldkonto
Eine zinstechnisch attraktivere Alternative zum Sparbuch ist das Festgeldkonto. Hier können Eltern eine Geldsumme über einen festgelegten Zeitraum zu einem vorher vereinbarten Zinssatz anlegen. Je nach Bank und Festgeldkonto kann der Anlagezeitraum zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren variieren. Während dieser Laufzeit ist das Geld fest angelegt und kann somit nicht ohne Weiteres abgehoben und für andere Zwecke verwendet werden. Im Vergleich zu anderen Sparkonten bieten Festgeldkonten dafür häufig höhere Zinsen. Dies macht sie zu einer attraktiven Anlageform für Eltern, die Geld für ihre Kinder sicher und mit einer garantierten Rendite anlegen möchten, ohne am Wertpapiermarkt Risiken einzugehen.
Vor dem Abschluss eines Festgeldkontos sollten Eltern die Zinsen am Geldmarkt im Blick behalten und vergleichen. Derzeit gibt es für Festgeldkonten wieder vergleichsweise attraktive Zinsen, dies kann sich in der Zukunft allerdings auch wieder ändern. Ein Festgeldkonto lohnt sich daher, wenn Mütter oder Väter eine größere Geldsumme, zum Beispiel ein Geldgeschenk der Großeltern für die Enkelkinder oder eine Erbschaft, gewinnbringend und ohne großes Risiko anlegen möchten und die Banken attraktive Zinsen bieten. Dabei sollte jedoch sichergestellt sein, dass das Geld in den kommenden Monaten und Jahren nicht benötigt wird.
3. Tagesgeldkonto
Die flexible Alternative zum Festgeldkonto ist ein Tagesgeldkonto. Auch hier gibt es derzeit wieder ansprechende Zinssätze, die dafür sorgen, dass nicht benötigtes Geld auf dem Tagesgeldkonto in der Regel mehr Rendite abwirft als auf dem Girokonto oder Sparbuch. Ein Tagesgeldkonto ist eine Form des Sparkontos, bei dem das angelegte Geld täglich verfügbar ist.
Wird aufgrund unvorhergesehener Ereignisse plötzlich Geld benötigt, zum Beispiel für einen kostspieligen Schulausflug oder beim Fußballspielen kaputtgegangene Fenster, haben Eltern beim Tagesgeldkonto anders als beim Festgeld direkt Zugriff auf ihr angelegtes Geld und bleiben jederzeit flexibel.
Vor dem Anlegen von Geldgeschenken und Erspartem, sollten Mütter und Väter daher individuell abwägen, ob Tagesgeld oder Festgeld das Richtige ist.
4. ETFs
Eine weitere interessante Anlageform zum Vermögensaufbau ist die Geldanlage in ETFs. Ein ETF (vom engl. exchange traded fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der wie eine Aktie ge- und verkauft werden kann. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Aktienindexes nach. Dadurch müssen sie, anders als klassische Fonds, nicht aktiv gemanagt werden und bieten daher vergleichsweise geringe Kosten und eine breite Risikostreuung. Im Vergleich zu Festgeld- oder Tagesgeldkonto unterliegt diese Anlageform jedoch Kursschwankungen und ist stets mit Risiken verbunden – gleichzeitig sind die Renditechancen erheblich größer. Für Eltern, die ihre Kinder bis zur Volljährigkeit beim Vermögensaufbau unterstützen möchten, bietet sich ein ETF-Sparplan mit festen Sparraten an. Eine attraktive Wahl sind thesaurierende ETFs, die die Gewinne nicht ausschütten, sondern wieder anlegen und sich dadurch den Zinseszinseffekt zunutze machen.
Fazit: Geld sparen für Kinder lohnt sich
Für die eigenen Kinder Geld zu sparen lohnt sich aus verschiedenen Gründen: Zum einen stellen Eltern sicher, dass sie über eine Geldreserve für den Nachwuchs verfügen, auf die sie in Notfällen, für unvorhergesehene Ausgaben und im Falle von finanziellen Engpässen zurückgreifen können. Zum anderen legen Eltern mit der Geldanlage für ihre Kinder einen Grundstein für deren sicheren Start ins Leben: Wer bereits kurz nach der Geburt oder im Kleinkindalter feste Sparraten für sein Kind einrichtet, kann bis zur Volljährigkeit eine attraktive Summe ansparen, die für den Vermögensaufbau, die Finanzierung des Studiums, das erste Auto oder das Einrichten der ersten eigenen Wohnung genutzt werden kann.
Je nach Sparziel, Höhe der Sparraten und dem eigenen Sicherheitsbedürfnis gibt es mit Festgeld, Tagesgeld, ETF und Co. verschiedene Möglichkeiten der Geldanlage. Eltern sollten sich gut informieren und abgestimmt auf ihre individuelle Lage und Bedürfnisse die passende Anlageform wählen. Um den Vermögensaufbau fürs Kind voranzutreiben, können bis zur Volljährigkeit mit Unterstützung der Großeltern für ihre Enkelkinder, der Nutzung von Geldgeschenken zu Weihnachten, Geburtstagen, Einschulung, Konfirmation oder Kommunion und zum Beispiel einem Teil des Kindergeldes die Sparraten aufgestockt werden.