Unser Magen eines unserer wichtigsten Organe, verantwortlich u.a. für Zerkleinerung und Weiterbeförderung des Speisebreis in den Darm. Ausgekleidet wird der Magen von der empfindlichen Magenschleimhaut, die deshalb so wichtig ist, da sie rund zwei Liter Verdauungssaft produziert – täglich. Dieser Verdauungssaft ist u.a. für die Verdauung von großer Bedeutung.
Akute, chronische oder lymphozytäre Gastritis des Magens
Kommt es nun zur Schädigung oder Reizung der empfindsamen Magenschleimhaut, so führt dies dazu, dass diese ihren basischen Schutzfilm verliert. Die Folge: Die Magensäure kann problemlos die Schleimhaut angreifen und es kommt zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Bei der akuten Gastritis kommt es zu Symptomen wie Völlegefühl, Brechreiz oder Übelkeit, die chronische Form verläuft oftmals ohne besondere Symptome. Daneben gibt es auch noch seltene Arten der Magenschleimhautentzündung, wie etwa die lymphozytäre Gastritis des Magens.
Sonderform: Lymphozytäre Gastritis
Mediziner und Wissenschaftler sind sich bis heute nicht ganz klar darüber, wie diese seltene lymphozytäre Gastritis überhaupt entsteht. Als gesichert gilt, dass sie z.B. als Begleiterkrankung einer Zöliakie (einer chronischen Dünndarm-Erkrankung) bei Kindern als auch bei einer Infektion durch den Magenkeim „Helicobacter pylori“ auftreten kann.
In diesen Fällen bestehen aber gute Heilungschancen, da man mit einer glutenfreien Kost die lymphozytäre Gastritis des Magens wieder in den Griff bekommen kann. Diese seltene Gattung einer Magenschleimhautentzündung wurde erstmals 1988 bei Patienten mit Zöliakie beschrieben.
Ursachen von akuter, chronischer oder lymphozytärer Gastritis des Magens
Eine der häufigsten Ursachen für eine Gastritis ganz allgemein – neben Körpergiften wie Alkohol und Nikotin oder bestimmte Viren und Infektionen – sind Schmerzmedikamente. Und zwar unabhängig davon, ob es sich um eine akute, chronische oder lymphozytäre Gastritis handelt. Fast jeder hat schon mal ein Aspirin bei starken Kopfschmerzen oder auch Ibuprofen, etwa bei starkem Zahnweh, zu sich genommen. Aber gerade diese starken Schmerzmedikamente) sind es, die – bei zu häufigem Gebrauch – zu einer schweren Schädigung der Magenschleimhaut führen können.
Natürlich sollte man immer behutsam und vorsichtig im Umgang mit Schmerzmedikamenten sein, während der Schwangerschaft gilt dies aber in besonderem Maße. Denn das Problem bei einer Gastritis während der Schwangerschaft ist die Diagnostik: Die Symptome einer solchen Erkrankung sind dann sehr schwer zu unterscheiden von ganz normalen Schwangerschafts-Begleiterscheinungen, wie so vor allem in den ersten zwölf Wochen auftreten, also z.B. Übelkeit, Druckempfindlichkeit oder Brechreiz.
Eine ganz besondere Rolle bei Schwangeren, die unter einer Gastritis leiden, spielt eben jenes, bereits erwähnte Bakterium „Helicobacter pylori“. Beim „Helicobacter pylori“ handelt es sich um einen enorm hartnäckigen, widerstandsfähigen Erreger, dem die Magensäure nichts anhaben kann, weshalb er direkt in den Magen gelangt. Die Folge: das Bakterium kann sowohl eine akute als auch eine chronische, aber nur in seltenen Fällen eine lymphozytäre Gastritis hervorrufen.
Über 20 Prozent der Frauen leiden während ihrer Schwangerschaft an einer Magenschleimhautentzündung, die durch diesen Erreger ausgelöst wird. Alles in allem bleibt festzuhalten, dass vor allem in den ersten drei Monaten eine Gastritis aber eben nur schwer zweifelsfrei zu bestimmen bzw. zu diagnostizieren ist.
Ernährungs-Tipps bei Gastritis während Schwangerschaft
Ärzte empfehlen, bei verstärkten Symptomen, vor allem wenn der Verdacht einer akuten, chronischen oder lymphozytären Gastritis des Magens besteht, unbedingt einen Arzt aufzusuchen. Dies ist für die Diagnostik sehr wichtig sowie um sicher beurteilen zu können, ob es sich um eine Gastritis oder um normale Schwangerschafts-Symptome handelt.
Selber kann man zu Therapie-Zwecken auch einiges tun, um seine Leiden zu lindern, vor allem was die Ernährung anbelangt – ohnehin ein sehr wichtiges Thema während einer Schwangerschaft.
Experten empfehlen eine ausgewogene Ernährung und all jene Nahrung und Lebensmittel zu vermeiden, die den Magen und die Schleimhaut zu sehr reizen, z.B. besonders scharfes, heißes oder fettreiches Essen, natürlich Alkohol oder auch zu starken Kaffee. Ebenfalls sollte man Genussmittel wie Zucker oder Schokolade nur in geringen Mengen zu sich nehmen.
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