Gewürzgurken mit Nutella, keine Erfindung in der Schwangerschaft, denn zu keiner anderen Zeit im Leben fahren die Hormone derart Achterbahn. Und das äußert sich häufig in Heißhunger. Auch auf Süßes.
Heißhunger auf Süßes ist verbreitetes Phänomen
Vielen Schwangeren geht es so, dass sie gerade in der Schwangerschaft unheimliche Gelüste nach Schokolade und sonstigen süßen Sachen haben. Das ist auch nicht weiter schlimm. Schließlich ist die Schwangerschaft eine Zeit, in der der Körper der werdenden Mutter ganz besonders gefordert wird. Da kann man sich doch ruhig mit einem Stückchen Schokolade, oder eben auch mit der vielbeschworenen Gewürzgurke mit Nutella belohnen.
Hin und wieder ist das auch vollkommen in Ordnung. Aber wann ist die Grenze überschritten, wann es zu viel wird?
Ist Heißhunger auf Süßes in der Schwangerschaft normal
Einige werdende Mütter fragen sich, wann ihr Heißhunger auf Süßes überhandnimmt. Gefährdet man durch zu viel Süßes sein ungeborenes Kind? In der Schwangerschaft sollte man immerhin in erster Linie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten und Süßigkeiten gehören nun einmal nicht dazu.
Treten die Gelüste und der Heißhunger auf Süßes nicht täglich auf, sollte es nicht ganz so schlimm sein.
Ernähren sich Schwangere aber jeden Tag so ungesund, sollten sie ihre Ernährung mit einem Arzt besprechen. In der Regel sind die Gelüste an sich jedoch nicht besorgniserregend. Trotz allem sollte der Arzt abklären, ob der Heißhunger auf Süßes vielleicht ein Hinweis auf einen Mangel sein könnte, der sich eben auf falsche Weise äußert.
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Der Blutzucker könnte schuld am Heißhunger sein
Ärzte und auch einige Forscher gehen davon aus, dass der Grund für den Heißhunger auf Süßes in der Schwangerschaft im Blutzuckerspiegel liegt. Genauer gesagt in einem schwankenden Blutzuckerspiegel. Fällt der Blutzuckerspiegel nämlich abrupt ab, wird der Körper versuchen das auszugleichen. Zucker wird nämlich benötigt, um alle Prozesse am Laufen zu halten.
Gegen einen schwankenden Blutzuckerspiegel gibt es ein Mittel: Regelmäßige Mahlzeiten. Ideal sind fünf Mahlzeiten, die in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt werden. So kann der Blutzuckerspiegel relativ konstant gehalten werden und die Wahrscheinlichkeit einer Heißhungerattacke sinkt. Aber nicht nur dass man isst, auch was man isst ist sehr wichtig.
Gegen Heißhunger auf Süßes hilft gesunde Ernährung
In der Schwangerschaft schwankt nicht nur der Blutzuckerspiegel, auch der Hormonhaushalt ist vielen Veränderungen unterworfen. Und so kann Heißhunger auf Süßes auch darauf zurückzuführen sein. Hauptaufgabe des Körpers in der Schwangerschaft ist eben nun mal, das ungeborene Kind bestmöglich mit Nährstoffen zu versorgen. Die Folge davon kann Heißhunger, aber auch Gelüste auf ganz eigenartiges Essen sein, dass man vor der Schwangerschaft nicht angerührt hätte: Rollmops mit Marmelade zum Beispiel.
Einfache Tricks können helfen
Es ist also gut möglich, dass Heißhunger aus Süßes bedeutet, dass dem Körper bestimmte Nährstoffe fehlen, die er sich auf diese Weise holen möchte.
Verlangt der Körper (oder auch der Geist) unbedingt nach noch mehr Schokolade, stellen Sie sich zunächst die Frage, ob das auch wirklich sein muss: Können Sie die Schokolade nicht vielleicht auch durch Nüsse ersetzen? Gesünder wäre das in jedem Fall und vielleicht lässt sich auch so der Heißhunger stillen.
Weiterer Tipp:
Trinken Sie bei jeder Heißhungerattacke ein großes Glas Wasser. Ganz häufig wird nämlich Hunger mit Durst verwechselt. Um auszuschließen, dass das bei Ihnen nicht so ist, sollten Sie immer ausreichend Wasser dabeihaben. In der Schwangerschaft ist es ja ohnehin sinnvoll, viel zu trinken.
Richtige Ernährung in der Schwangerschaft: So geht es
In der Schwangerschaft sollte man viel Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung legen. Schließlich bekommt das ungeborene Kind all das zu essen, was die schwangere Frau zu sich nimmt. Was man dabei bedenken sollte: Für das ungeborene Baby sind Schadstoffe und ungesunde Ernährung viel schlimmer als für die werdende Mutter. Zum einen ist das Kind noch sehr klein, damit ist das Verhältnis von Schadstoff zum Körpergewicht viel ungünstiger. Zum anderen ist das Baby noch am Wachsen und benötigt daher viel mehr gesunde Nährstoffe, als der ausgewachsene Körper der Frau.
Mit diesen Tipps gelingt gesundes Essen in der Schwangerschaft
Gesundes Essen in der Schwangerschaft ist gar nicht so schwierig. Mit ein paar einfachen Tricks gelingt es ganz unproblematisch. Das ist gut für die Gesundheit von Mutter und Kind und schützt außerdem vor Heißhunger auf Süßes.
- Auf ausreichend Ballaststoffe achten:Die Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass ungefähr 30 Prozent der Nahrung aus Ballaststoffen bestehen sollte. Dazu gehören Körner, Vollkornprodukte, Gemüse, Beeren und Erbsen. Das ist gut für das Kind und sorgt schützt außerdem vor Heißhunger auf Süßes
- Eiweiß:Ungefähr 15 Prozent der tagtäglichen Nahrung sollten aus Eiweiß (Protein) bestehen. Denn der Baustein ist essentiell wichtig dafür, dass sich die Nerven und Zellen des Babys richtig entwickeln können. Auch zur Immunabwehr trägt Eiweiß bei. Eiweiß kommt in Eiern, Milchprodukten wie Käse und Quark, Fleisch und Fisch vor. Auch vegetarische Eiweißlieferanten gibt es. Dazu gehören unter anderem Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Erbsen. Man sollte jedoch darauf achten, dass der Großteil des Proteins aus tierischen Quellen stammt, da dieses Eiweiß vom Körper besser aufgenommen und verwertet werden kann.
- Kohlenhydrate:Diese letzte Gruppe von Nahrungsmitteln fehlt noch. Kohlenhydrate sind als Energielieferanten bekannt und sollten daher den größten Anteil unseres Essens ausmachen. Kohlenhydrate sind aber nicht gleich Kohlenhydrate, denn auch Schokolade enthält eine ganze Menge davon. Um sicher zu gehen, dass der Körper des Babys auch optimal mit Energie versorgt wird, sollte man hochwertige Kohlenhydrate zu sich nehmen. Die sind in Vollkornprodukten, Reis und Kartoffeln enthalten.
Was Heißhunger auf Süßes nicht bedeutet
In der Schwangerschaft isst man für zwei! Das stimmt leider nicht ganz. Die werdende Mutter hat zwar einen erhöhten Nährstoff-Bedarf, den sie in der Regel über die Nahrung zu decken versucht, für zwei muss sie allerdings dabei nicht essen.
Diese Empfehlung stammt noch aus einer Zeit, als das Nahrungsangebot noch nicht so reichlich war. Damals war es durchaus noch ratsam, wenn eine Schwangere so viel wie möglich gegessen hat, denn man wusste nie genau, wann es das nächste Mal etwas zu essen geben wird.
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