Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eigentlich eine harmlose Kinderkrankheit, erweist sich in der Realität aber als durchaus extrem lästig. Kinder haben oft lange damit zu kämpfen, ehe die letzten Nachwirkungen der Erkrankung verschwunden sind. Außerdem stellt sich die Frage: Wie lange ist die Krankheit ansteckend und was kann zur Linderung der Symptome getan werden?
Allgemeines zur Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Zuerst einmal stolpern viele Eltern bei einer Ersterkrankung des Kindes über den Namen: Heißt es nun Hand-Fuß-Mund-Krankheit oder Hand Mund Fuß Krankheit? In welcher Reihenfolge sind die Körperteile zu nennen? Korrekt ist die erstgenannte Bezeichnung, wobei an dieser Stelle angemerkt werden darf, dass dieses gesundheitliche Problem auch als „Falsche Maul- und Klauenseuche“ bezeichnet wird. Sie hat aber mit der Erkrankung der Tiere nichts zu tun.
Die Erkrankung an sich ist harmlos, dennoch aber sehr ansteckend. Auslöser sind Viren, die sich rasend schnell vermehren und so für eine vergleichsweise kurze Inkubationszeit sorgen.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Wie lange ansteckend?
Das betroffene Kindchen ist bereits ansteckend, sobald es als Virenträger gilt. Vor allem die kleinen Bläschen, die sich schon bald zeigen, sind wahre Virenschleudern: Sie sind mit Flüssigkeit gefüllt und diese wiederum wimmelt nur so von krankmachenden Viren. Die Ansteckung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch, ist oral und fäkal möglich. Selbst über Türklinken oder andere gemeinsam genutzte Gegenstände ist es denkbar, sich mit den fiesen, kleinen Viren anzustecken. Übertriebene Hygienemaßnahmen helfen meist nicht, um sich vor einer Ansteckung zu schützen, denn diese geschieht über zu viele verschiedene Wege.
Interessant: Meist trifft es Kinder im Kindergartenalter, ältere Kinder und Jugendliche sind eher selten betroffen. Auch Erwachsene bekommen diese typische Kinderkrankheit kaum und wenn, verläuft sie in der Regel harmlos und nahezu unbemerkt. Die üblichen Symptome können zwar ebenfalls auftreten, doch in derart abgeschwächter Form, dass sie kaum zu spüren sind.
Ist der Nachwuchs erkrankt, darf es die Kindereinrichtung nicht besuchen – die Hand-Fuß-Mund-Krankheit zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Außerdem braucht es ein gesundheitliches Attest vom Kinderarzt, der bestätigt, dass das Kleine symptomfrei und nicht mehr ansteckend ist. Meist ist das ungefähr nach etwa zehn Tagen der Fall.
Allerdings liegt hier ein Problem: Die Kleinen können schon Überträger der Viren sein, noch ehe sich die ersten Symptome bei ihnen zeigen. Damit ist die Ansteckungsgefahr natürlich besonders groß, da die Einrichtung in der Regel in dieser Zeit weiter besucht wird. So werden auch andere Kinder angesteckt und werden selbst zu Virusüberträgern.
Daher kommt es auch, dass oftmals ganze Kindergartengruppen betroffen sind und teilweise mehr als die Hälfte der Kleinen krank zu Hause bleiben müssen. Viele Eltern stellen sich dann die Frage: Wie lange ist die Erkrankung ansteckend? Meist kann davon ausgegangen werden, dass das so lange der Fall ist, bis auch das letzte Anzeichen verschwunden ist.
Symptome der Erkrankung
Die Krankheit trägt ihren Namen zu Recht, denn betroffen sind in erster Linie Hände, Füße und Mund. Meist beginnt die Erkrankung grippeähnlich und die Kleinen fühlen sich schlapp, fiebern eventuell, zeigen eine gewisse Leistungsschwäche. Auch Halsschmerzen, fehlender Appetit und Gliederschmerzen können auftreten. Im Mund zeigen sich rote Punkte, die stark schmerzen. Diese wandeln sich in Aphten (kleine Geschwüre) oder in Bläschen. Durch diese kann das Essen und Trinken sehr schmerzhaft sein, weshalb Eltern stets darauf achten müssen, dass der Nachwuchs genügend Energie und Flüssigkeit zu sich nimmt.
Viele Kinder werden zu Kostverweigerern und essen nur noch Suppen und pürierte Speisen. Obst und Säfte brennen auf den offenen Stellen, daher sind Tees und Schorlen oder besser noch Wasser die optimale Art der Flüssigkeitszufuhr.
Allerdings leidet nicht jedes Kleine unter den Blasen, dafür zeigt sich an den Händen und Füßen der typische Ausschlag. Teilweise kann dieser so stark werden, dass sogar die Arme und der Rumpf mit befallen sind.
Dieser Ausschlag juckt in der Regel nicht – das ist meist erst dann der Fall, wenn sich die kleinen Blasen gebildet haben. Diese können zudem das Laufen erschweren, denn sie drücken bei jedem Auftreten. Sind Fußsohlen und Zehenzwischenräume vom Ausschlag betroffen, leidet das Kind besonders, denn hier kann es dem Druck kaum entkommen.
Wenn sich ein Baby ansteckt, dann meist direkt nach der Geburt. Der Verlauf der Erkrankung ist bei so kleinen Kindern aber in den meisten Fällen harmlos, größere Komplikationen sind zum Glück sehr selten. Innere Organe oder auch das Gehirn werden nur in wenigen Fällen geschädigt.
Ein Symptom der Erkrankung zeigt sich erst Wochen später, wenn die Kleinen längst wieder gesund sind. Hier lösen sich die Fingernägel ab – neue Nägel sind aber bereits nachgewachsen. Es löst sich die obere Nagelplatte vom Nagelbett aus, wird dunkel und fällt ab.
Dies ist in einer Infektion des Nagelbetts mit den Viren begründet. Dadurch wurde eine Entzündung ausgelöst, die den Nagel geschädigt hat. Der Körper sorgt aber mit dem umgehenden Wachstum eines neuen Nagels dafür, dass Finger- und Zehenkuppen weiterhin gut geschützt sind. Direkt nach dem Abfallen des Nagels sind die Kleinen hier meist sehr empfindlich, weil der neue Nagel doch noch arg kurz ist.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Wie lange ansteckend und wer ist der Auslöser?
Möglich ist, mit der Hand Fuß und Mund anzustecken, kleine Kinder können selbst mit dem Fuß Mund und Hand mit den Erregern in Kontakt bringen. Meist sind es einfach nur die Hände, an denen die Viren haften und die auf diese Art und Weise leicht verbreitet werden. Schuld sind sogenannte Enteroviren, zu denen das am häufigsten vorkommende Coxsackie-A-Virus gehört. Es kann auch andere Erkrankungen auslösen und wird zum Beispiel mit der Sommergrippe, mit der Hirnhautentzündung und mit Herpangina in Verbindung gebracht.
Die Viren kommen in der gesamten Umwelt des Menschen vor und im Grunde kann ihnen niemand entgehen. Treffen sie auf eine Person, die ein geschwächtes Immunsystem hat, die bereits erkrankt ist oder in engem Kontakt mit anderen Menschen steht – wie im Kindergarten üblich -, so vermehren sie sich rasend schnell.
Sie werden über Körperflüssigkeiten und die Flüssigkeit in den Bläschen direkt von Mensch zu Mensch übertragen, können aber auch an Gegenständen haften und sich von dort aus weiter verbreiten. Sogar durch Husten und Niesen kann ein Mensch angesteckt werden – hier kommen Tröpfchen- und Schmierinfektion gleichermaßen infrage.
Geht es dann um die Frage, wie lange die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ansteckend ist, so kann festgestellt werden, dass die ersten Tage die risikoreichsten sind. In dieser Zeit vermehren sich die Viren sehr stark und können demzufolge auch in großer Zahl an die Umwelt weitergegeben werden.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen drei und vierzehn Tagen, daher lässt sich meist nicht zurückverfolgen, wo genau die Ansteckung erfolgt sein könnte. Meist beginnt alles mit ein wenig Fieber oder leicht erhöhter Temperatur, doch schon bald zeigen sich die charakteristischen Symptome in Form der typischen Bläschen.
Viren werden auch nach Abklingen der letzten Anzeichen noch über den Stuhl ausgeschieden, daher ist eine Ansteckung selbst noch Wochen später möglich.
Wie erfolgt die Behandlung?
Meist ist keine umfassende Behandlung der Hand Fuß Mund Krankheit nötig, denn der Körper des Kindes wird in der Regel allein mit den Viren fertig. Die Erkrankung heilt rasch aus und hinterlässt keine Spätfolgen – mit Ausnahme der wenigen Fälle, in denen es zu Komplikationen und der Schwächung innerer Organe oder einer Hirnhautentzündung kommt. Behandelt werden aber die Anzeichen der Erkrankung, sodass sich der kleine Patient rasch wieder besser fühlen kann.
Gegen Schmerzen und Fieber werden entsprechende Präparate verabreicht, die Paracetamol oder Ibuprofen enthalten. Acetylsalicylsäure ist für die Behandlung von Kindern gänzlich ungeeignet und kann schwere Komplikationen mit sich bringen. Die Blasen im Mund können mit Tinkturen behandelt werden, die einfach aufgetupft werden müssen. Der Arzt wird entsprechende Präparate verschreiben. Auch Spülungen können hilfreich sein. Die Wirkstoffe Lidocain und Chlorhexidin haben sich als hilfreich erwiesen. Damit die Heilung beschleunigt wird, sind auch Kamille, Thymian und Melisse sinnvoll, diese unterstützen den Heilungsprozess auf natürliche Art und Weise.
Wichtig: Die kleinen Patienten müssen in jedem Fall ausreichend trinken, auch wenn dies Schmerzen bereiten sollte. Denn der Körper kann durch Fieber und die Höchstleistungen, die das Immunsystem nun vollbringen muss, rasch austrocknen. Zudem hilft ausreichend Flüssigkeit, dass der Körper schneller mit der Erkrankung fertig wird.
Ein Antibiotikum ist nur angezeigt, wenn zusätzlich zur Virusinfektion eine Ansteckung mit Bakterien auftritt.
Homöopathisch unterstützen und Hausmittel einsetzen
Eine spezielle Therapie gibt es auch aus homöopathischer Sicht nicht. Doch die Krankheitsanzeichen können durch verschiedene Mittelchen gemildert werden und sind so besser zu ertragen. Ist das Fieber nur mäßig und klagen die kleinen Patienten nicht zu sehr, sind Wadenwickel als Hausmittel möglich. Wickeln Sie dafür dem Kind feuchte, kühle Tücher um die Waden und ziehen Sie ihm ein Paar große Strümpfe (eventuell die Socken vom Papa) an. Auch trockene Handtücher können herumgewickelt werden. Achten Sie aber darauf, dass das Kind keine kalten Füße bekommt!
Kühle Getränke und Speisen helfen, die schmerzhaften Stellen im Mund besser ertragen zu können. Jetzt ist die richtige Zeit dafür, einmal etwas nachsichtiger zu sein und dem Patienten ein Eis mehr zu geben. Dieses kühlt angenehm, besänftigt grummelige Gemüter und liefert sogar noch ein wenig Energie. Auch gekühlte Smoothies, Puddings aus dem Kühlschrank oder eine lauwarme Suppe sind Speisen, die jetzt durchaus auf dem täglichen Speiseplan stehen dürfen.
Übrigens hilft auch ein wenig Honig dabei, die Blasen schneller abklingen zu lassen.
Damit das Schlucken ein wenig leichter fällt, geben Sie dem Patienten Apis oder Belladonna als Kügelchen. Im akuten Fall werden drei bis fünf Globuli jede Stunde, höchstens aber sechsmal am Tag verabreicht. Bei Besserung der Beschwerden reichen drei tägliche Gaben.
Wie geht es weiter?
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist meist nach einer bis maximal zwei Wochen wieder abgeklungen und bleibt folgenlos. Typische Folgen sind allerdings das bereits angesprochene Ablösen der Finger- und Zehennägel sowie das Erneuern der Haut an den Stellen, an denen die flüssigkeitsgefüllten Blasen waren. Manchmal sehen die Kleinen an Händen und Füßen regelrecht zerrupft aus. Vorsicht, wenn Kinder an den Hautfetzen ziehen und zupfen, denn damit verursachen sie oft kleine Wunden, weil die Haut einreißt.
In wenigen Fällen bilden sich Hirnhautentzündungen oder Komplikationen an den inneren Organen aus. Dieses Risiko besteht zwar, betrifft aber nur Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (beispielsweise durch HIV), Neugeborene oder Babys – allerdings nur sehr selten.
Um die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmen, sollten betroffene Kinder nicht in den Kindergarten oder Hort gehen. Sind die Geschwister nicht betroffen, können sie aber weiterhin die Einrichtung besuchen.
Eine Impfung ist derzeit nicht möglich, wichtig ist aber eine gute Hygiene. Händewaschen, das Benutzen von Desinfektionsmitteln bei bekanntem Ausbruch der Erkrankung in der Kindereinrichtung und das Abwischen von Türklinken und anderen gemeinsam genutzten Gegenständen helfen dabei, die Ansteckungsgefahr zu verringern. Diese Maßnahmen kommen aber in vielen Fällen schon zu spät, weil die Ansteckung bereits unbemerkt erfolgt ist.
Liegt ein Krankheitsfall in der Familie vor, sollten allzu umfassende Kuschelstunden unter den (kleinen) Geschwistern erst einmal entfallen, wobei dies oft schwierig ist. Schließlich brauchen kleine Patienten meist ganz besonders den Trost der ganzen Familie. Außerdem fühlen sich die Kleinen oft regelrecht ausgestoßen, wenn plötzlich so wenig Körperkontakt erlaubt ist. Hier gilt es, ein gesundes Mittelmaß zu finden.
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