Erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren: mögliche Gründe

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Um erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren schnell erkennen zu können, wird der Eiweiß-Wert bei den Vorsorgeuntersuchungen über den Urin überprüft. Sobald sich hier erhöhte Werte bemerkbar machen, wissen Arzt oder auch die Hebamme, was zu tun ist.

Eine häufige Ursache für erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren: Harnwegsinfektion

Erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren im Urin sind in erster Linie noch nicht unbedingt ein Grund, um sich Sorgen zu machen. Wenn sie jedoch nachgewiesen werden, dann ist es wichtig, hier weitere Untersuchungen zu veranlassen. Dies wird durch den Frauenarzt durchgeführt. Der nächste Schritt wäre eine Untersuchung des Blutes. Hier lässt sich erkennen, ob möglicherweise die Entzündungswerte erhöht sind. Ist dies der Fall, dann kann das auf eine Harnwegsinfektion hinweisen. Wird eine Harnwegsinfektion nachgewiesen, dann kann es notwendig werden, Antibiotika einzunehmen. Hier gibt es durchaus Mittel der Wahl, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden können.

Die Wahrscheinlichkeit, in der Schwangerschaft an einer Harnwegsinfektion zu erkranken, steigt durchaus an. Durch die Hormone und die zusätzliche Belastung des Körpers haben es Bakterien relativ einfach, einzudringen, sich zu vermehren und so für eine Infektion zu sorgen. Es ist notwendig, hier schnell zu reagieren, damit die Entzündung nicht für vorzeitige Wehen sorgt.

Hinweis: Auch ein verunreinigter Urin kann erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren auslösen. Daher ist es wichtig, für eine Überprüfung immer den Mittelstrahlurin zu nehmen.

Anzeichen für einen Nierenstau – Erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren

Eine Schwangerschaft ist eine starke Belastung für den Körper und sie kann unter anderem auch dazu führen, dass es zu einem Nierenstau kommt. Gerade dann, wenn der Fötus immer mehr wächst und sich die Gebärmutter weiter ausdehnt, stehen die Nieren unter einer starken Belastung. Dabei haben sie eine wichtige Aufgabe im Körper. Sie müssen Giftstoffe filtern und diese ableiten. Der Nierenstau kann sich unter anderem auch durch erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren bemerkbar machen. Nicht immer wird er erkannt. Je nach Schweregrad kann er aber durchaus sehr bedenklich für die Gesundheit sein. Ein Nierenstau kommt daher, dass der Harn selbst nicht mehr abgeleitet werden kann in die Blase. Stattdessen staut er sich bis an die Nieren heran. Ein Grund für die Entstehung von einem Nierenstau kann auch sein, dass sich die Harnleiter zu stark weiten. Der vesikorenale Reflux wird auf diese Weise unterstützt und der Urin wird von der Blase aus wieder zurück ins Nierenbecken geleitet.

Oft genug wird ein Nierenstau gar nicht erkannt. Teilweise kann er jedoch so schwer verlaufen, dass es zu einer Infektion der Nieren kommt. Erste Anzeichen für einen Nierenstau sind starke Schmerzen im Rückenbereich. Auch Fieber kann ein Symptom sein. Der Nierenstau wird über einen Ultraschall der Nieren entdeckt. Normalerweise wird sich der Stau nach der Geburt zurückbilden. Gerade dann, wenn er jedoch bereits zu einer Infektion geführt hat, muss schnell gehandelt werden, um das Baby schützen zu können.

Gestose schnell erkennen

Erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren sind gerade dann ein Alarmsignal, wenn sie noch mit anderen Symptomen einhergehen. Sie können in diesem Rahmen ein Hinweis auf eine Gestose sein. Bei der Gestose handelt es sich um eine Schwangerschaftskomplikation, die sowohl für die Mutter als auch für das Ungeborene Kind schnell sehr gefährlich werden und sogar zum Tode führen kann. Wird sie rechtzeitig erkannt, dann ist es möglich, Maßnahmen zum Schutz beider Seiten zu ergreifen. Auch allein deshalb schon sind erhöhte Proteinwerte bei Schwangeren etwas, das immer kontrolliert werden muss. Im Zentrum einer Schwangerschaftsgestose steht unter anderem ein stark erhöhter Blutdruck. Der erhöhte Wert tritt meist in der Mitte der Schwangerschaft auf und ist dann bedenklich, wenn dies vorher nicht der Fall war. Die Gestose wird in der Fachsprache auch als Präeklampsie bezeichnet. Die Nieren scheiden dann einen erhöhten Wert an Einweiß aus.

HELLP-Syndrom droht

Teilweise kann aus einer Gestose auch das HELLP-Syndrom entstehen. Die Blutzellen der Mutter zerfallen, die Funktionen der Leber sind gestört und auch bei der Blutgerinnung gibt es Probleme. Innerhalb von wenigen Stunden kann das HELLP-Syndrom zum Tod der Mutter führen. Das Problem hierbei ist, dass es sich nur sehr schwer erkennen lässt. Typisch für HELLP sind starke Schmerzen im Oberbauch, bei denen die Schwangere direkt in die Notaufnahme sollte.

Generell kann die Gestose das Gehirn der Frau schädigen und auch die Gerinnung deutlich beeinträchtigen. Zudem stellt sie ein Risiko für das Baby da, da dieses nicht mehr ausreichend versorgt wird. Es wird nicht mehr genug Blut zur Plazenta transportiert, teilweise bricht der Austausch komplett zusammen.


Bildnachweis: © Fotolia – Jürgen Fälchle

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