Emanzipation: Definition, Geschichte und was wir davon haben

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Emanzipation: Definition, Geschichte und was wir davon haben

Emanzipation ist ein zentraler Begriff in der modernen sozialen und politischen Terminologie. Er beschreibt den Akt der Befreiung des Menschen von vorgegebenen gesellschaftlichen Zwängen, die als willkürlich und ungerecht empfunden werden. Gelegentlich wird auch eine Emanzipation von „der Natur“ in Betracht gezogen, jedoch kann dies nur metaphorisch verstanden werden, wenn es darum geht, eine falsch als „natürlich“ verteidigte Herrschaft zu überwinden. Im strengen Sinne ist eine Emanzipation von der Natur nicht möglich, da der Mensch als Naturwesen zwangsläufig mit der Natur verbunden bleibt (Anthropologie). Daher bezieht sich der Begriff der Emanzipation ausschließlich auf soziale Verhältnisse, von denen sich der Mensch mit dem Ziel einer größeren individuellen und politischen Autonomie zu befreien sucht.
Die grundlegende Erwartung, die diesem Begriff zugrunde liegt, ist, dass die Emanzipation den Menschen befähigt, sein Leben gemäß seiner eigenen Einsicht zu führen. Dies erfordert bereits einen Akt der Selbstbestimmung, den die Emanzipation langfristig ermöglichen und absichern soll. In diesem Sinne ist die Emanzipation historisch und systematisch eng mit dem Programm der europäischen Aufklärung verbunden. Sie setzt ihrerseits die Aufklärung voraus, um durch kontinuierliche Selbstentwicklung eine Zukunft zu schaffen, die möglichst viele Menschen umfasst. Dieser sich selbst steigernde Prozess der Selbstbildung ist auch die Grundlage für das Streben nach Emanzipation, das nur erfolgreich sein kann, wenn es vom sich emanzipierenden Individuum selbst gewollt ist.
Emanzipation: Das steckt hinter dem BegriffGeschichtliche Hintergründe zur EmanzipationWelche Vorteile ziehen wir daraus?Emanzipation im globalen Kontext: Aufgaben und GrenzenDer Weg zur Emanzipation der Frauen

Emanzipation: Das steckt hinter dem Begriff

Die gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung der Frau mit dem Mann wird als Emanzipation bezeichnet. Es geht um die Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit und um mehr Selbstständigkeit. Frauen sollen mehr Rechte bekommen und in der Gesellschaft gleichgestellt sein. Der Begriff selbst stammt aus dem Lateinischen und hier vom Wort „emancipato“. Dieses wiederum meint aber weniger die Befreiung der Frau von gesellschaftlichen Zwängen als vielmehr eine allgemeine Entlassung von Sklaven. Ein Geschlecht ist dabei nicht benannt. Teilweise wurde damit sogar die Entlassung des Sohnes aus der Gewalt seines Vaters bezeichnet.

Erst im 17. und 18. Jahrhundert bekam die Bezeichnung eine ganz neue Bedeutung und wurde mit dem Akt der Selbstbefreiung gleichgesetzt. Heute geht es vor allem darum, dass sich Menschen aus Strukturen befreien, die sie bevormunden und unterdrücken. Die Frauenemanzipation ist das Synonym dafür.


Geschichtliche Hintergründe zur Emanzipation

Wie bereits angedeutet gilt die Emanzipation nicht nur in Bezug auf die Rechte der Frauen, sondern es geht vielmehr allgemein um die Befreiung von Gruppen, die eine andere ethnische Zugehörigkeit, Rasse oder ein anderes Geschlecht haben.

Diese Gruppen, die vielfach von Entscheidungsprozessen ausgenommen waren, begehrten auf.

Dies gilt für die Judenemanzipation ebenso wie für die Katholikenemanzipation.

Diskriminierte Minderheiten schafften es über diese Gleichheitsbewegung, sich in die Mitte der Gesellschaft zu begeben.

Karl Marx sah in der Emanzipation eine Klassenfrage und berücksichtigte dabei keinesfalls die Rechte der Frau im Besonderen.

Geht es aber um die allgemeine Frauenemanzipation, so begann diese schon im 19. Jahrhundert. Damals durften Frauen nicht über sich selbst bestimmen oder am politischen Leben teilhaben.

Sie sollten Frau und Mutter sein, protestieren aber bereits gegen die Einschränkung ihrer Rechte auf Freiheit, Arbeit und Bildung.

In der Weimarer Republik erhielten Frauen das Wahlrecht, doch ihr Rollenbild veränderte sich kaum. Dies galt auch in der Zeit der Nationalsozialisten.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Frauenrechtsorganisation gegründet und der Weg hin zur Gleichberechtigung wurde beschritten.

Wirklich endgültig am Ziel sind Frauen allerdings bis heute nicht, denn noch immer gibt es beispielsweise Unterschiede in der Bezahlung.

Der Kampf „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ ist nicht beendet, wobei die Unterschiede in vergleichbaren Positionen teils enorm sind. Männer verdienen teilweise über 20 Prozent mehr bei gleicher Arbeit.

Welche Vorteile ziehen wir daraus?
Welche Vorteile ziehen wir daraus?
Frauen haben heute bessere Berufschancen und stehen (theoretisch) Männern in nichts nach.
Praktisch sind sie aber schon allein durch ihre Kinder benachteiligt und gehen beispielsweise häufiger in Teilzeit arbeiten.
Sie verdienen in vielen Jobs immer noch weniger. Dennoch sind nicht nur die Deutschen auf einem guten Weg, eine echte Gleichstellung zu erreichen.
Heute geht die Emanzipation einen Schritt weiter und sucht nach einer Gleichstellung für alle.
Dazu zählen auch die, die sich keinem der beiden Geschlechter zugeordnet fühlen.
LGBTQ war als Bewegung noch nie so allgegenwärtig und erreicht inzwischen alle Schichten der Gesellschaft.
Es geht bei dieser Bewegung um die Gleichstellung der Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, des Geschlechts, der sexuellen Ausrichtung oder weiterer Merkmale.

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Emanzipation im globalen Kontext: Aufgaben und Grenzen

Im Zeitalter fortschreitender Globalisierung scheint es aus westlicher Sicht nahezu selbstverständlich, dass Gesellschaften, die sich in ihren Lebensformen, Handlungsweisen und Glaubenssystemen nicht den Standards des aufgeklärten Denkens angepasst haben, einen dringenden Bedarf an Emanzipation haben könnten.

Insbesondere wird von Mitgliedern religiöser Gemeinschaften erwartet, dass sie sich von ihren traditionellen Gewohnheiten und Bräuchen emanzipieren sollten.

Dieses Bedürfnis ist unvermeidlich, wenn es im Namen eines friedlichen Zusammenlebens in gegenseitiger Toleranz, unter Einhaltung der Prinzipien des Rechts und mit Respekt für die Würde des Menschen verstanden wird.

Wenn es jedoch um religiöse Verpflichtungen, Erziehung, Ernährung oder Kleidung geht, stoßen die Forderungen nach Emanzipation an ihre Grenzen.

Diese Forderungen können im Konflikt mit dem Gebot der religiösen und kulturellen Toleranz stehen und müssen Rücksicht auf den individuellen Willen jedes Einzelnen zur Emanzipation nehmen. Während äußere Anpassung im Interesse einer rechtsstaatlichen Ordnung unerlässlich sein kann, darf es in Fragen der Moral und Ethik keinen rechtlichen Zwang geben.

Ähnlich wie bei der Aufklärung erfordert Emanzipation individuelles Verständnis und persönliche Entscheidungen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass die Glaubensfreiheit ein grundlegendes Menschenrecht ist.

Diese Erkenntnis, dass dieser Zusammenhang nicht nur für Individuen gilt, hat auch Auswirkungen auf das Verhalten politischer Organisationen. Sie erklärt auch, warum der Begriff der Emanzipation in der Debatte über die Förderung der Mündigkeit eine so wichtige Rolle spielt und immer noch relevant ist.

Die Emanzipation der Frauen entwickelte sich als Reaktion auf vielfältige Herausforderungen und Ungerechtigkeiten, denen Frauen in der Gesellschaft ausgesetzt waren. Dieser Prozess war geprägt von finanzieller Benachteiligung, ausbeuterischer Arbeit, Unterdrückung, der Doppelbelastung von beruflicher Arbeit und Haushaltspflichten sowie dem Druck, beiden Sphären gerecht zu werden.

Die Emanzipation der Frauen nahm ihren Anfang in einem schleichenden und langsamen Wandel, der durch den beginnenden Wandel im Denken und Handeln der Frauen vorangetrieben wurde.

Der Weg zur Emanzipation der Frauen
Der Weg zur Emanzipation der Frauen
  • Finanzielle Benachteiligung:Frauen wurden oft für ihre Arbeit weniger entlohnt als Männer, obwohl sie häufig die gleichen Aufgaben erledigten. Dies führte zu finanzieller Abhängigkeit und Ungerechtigkeit.
  • Ausbeuterische Arbeit:Viele Frauen waren in Berufen tätig, die schlecht bezahlt und oft ausbeuterisch waren. Sie arbeiteten in Fabriken, Haushalten und Landwirtschaft und mussten unter oft prekären Bedingungen arbeiten.
  • Doppelbelastung:Frauen wurden mit der Verantwortung für den Haushalt und die Kindererziehung belastet, zusätzlich zu ihrer beruflichen Arbeit. Dies führte zu einer erheblichen physischen und emotionalen Belastung.
  • Spagat zwischen Arbeit und Familie:Der Versuch, den Anforderungen des Berufslebens und der Familie gerecht zu werden, stellte eine enorme Herausforderung dar. Viele Frauen fühlten sich in einem permanenten Spagat gefangen.
Video: Frauenrecht in Deutschland: Der lange Weg der Emanzipation
Die Emanzipation der Frauen begann langsam, als Frauen begannen, ihre soziale und politische Lage zu hinterfragen.
Der Umdenkungsprozess bei Frauen hatte eingesetzt, und sie begannen, für ihre Rechte zu kämpfen.
Dies führte zur Entstehung von Frauenbewegungen und Organisationen, die für das Wahlrecht, gleiche Bezahlung und die Beseitigung von Diskriminierung kämpften.
Diese Entwicklungen trugen dazu bei, die Rechte und Chancen der Frauen in der Gesellschaft erheblich zu verbessern und den Weg für die Emanzipation der Frau zu ebnen.

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