Brustkrebs (Mammakarzinom): Behandlung und Therapie

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Die Diagnose Brustkrebs stellt betroffene vor viele Fragen. In erster Linie möchten sich die Frauen über mögliche Therapien und Behandlungen informieren. Die erste Anlaufstelle für die Beratung ist der Arzt. Aber auch ein allgemeines Wissen über verschiedene Therapiemöglichkeiten kann hilfreich sein.

Die Hormontherapie als Behandlung bei Brustkrebs

Im Rahmen der Untersuchungen zum Brustkrebs wird normalerweise ein Hormonrezeptor-Status erstellt. Ist dieser positiv, kann mit einer Hormontherapie gearbeitet werden. Bei einem positiven Status kommt es zu einem Wachstum der Tumore durch Gestagen und Östrogen. Damit das Wachstum unterdrückt werden kann, erhält der Körper eine Hormontherapie.

Bei dieser Therapie wird die Hormonproduktion unterdrückt. Frauen erhalten Antiöstrogene oder Aromatasehemmer. Zudem wird bei einigen Therapieformen GnRH-Analoga vergeben. Die Eierstöcke werden durch die Einnahme daran gehindert, weitere Hormone zu bilden.

Die Nebenwirkungen der Hormontherapie sind nicht zu unterschätzen:

  • erhöhtes Thromboserisiko
  • Veränderungen und Verwachsungen der Gebärmutterschleimhaut
  • Beschwerden in Muskeln und Gelenken
  • Verringerung der Knochendichte
  • Ausbleiben der monatlichen Regelblutung
  • Schlafstörungen
  • Hitzewallungen
  • Trockene Haut

Im Rahmen der Therapie ist zu beachten, dass eine Schwangerschaft nicht möglich ist. Nach dem Absetzen der Medikamente kann sich der Hormonhaushalt des Körpers wieder regulieren. Eine Schwangerschaft ist dann möglich.

Die wohl bekannteste Art der Behandlung von Brustkrebs ist die Chemotherapie.

Die wohl bekannteste Art der Behandlung von Brustkrebs ist die Chemotherapie.(#01)

Die Chemotherapie als Behandlung bei Brustkrebs

Die wohl bekannteste Art der Behandlung von Brustkrebs ist die Chemotherapie. Hierbei handelt es sich um eine Behandlung, die auf dem Einsatz von Medikamenten beruht. Ziel dieser Medikamente ist es, die Zellteilung zu verhindern oder zu reduzieren. Zum Einsatz kommen dabei Zytostatika. Je nach Therapieform werden sie entweder als Einzelwirkstoff oder als Monotherapie verwendet.

Der Transport der Wirkstoffe erfolgt über den Blutkreislauf. Das Problem bei der Behandlung ist dadurch, dass die Wirkung auch die gesunden Zellen betrifft. Allerdings sind die Medikamente so auch in der Lage, Metastasen am Wachstum zu hindern, die vielleicht im Rahmen der Untersuchung noch gar nicht entdeckt wurden.

Bei einer erfolgreichen Behandlung wird die Bildung der Tumore gestoppt. Teilweise zeigt sich auch ein Rückgang der Tumore. Normalerweise wird bei einer Chemotherapie mit Zyklen gearbeitet, die ambulant in der Klinik verabreicht werden. So soll der Körper die Möglichkeit haben, sich zwischen der Medikamentengabe zu erholen.

Die Nebenwirkungen der Chemotherapie sind teilweise stark. Bei der Abstimmung der ausgewählten Therapie wird versucht darauf zu achten, die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten:

  • Schädigung gesunder Körperzellen
  • Haarausfall
  • Mundschleimhaut-Entzündungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Blutarmut
  • Kurzatmigkeit
  • Anfälligkeit für Infektionen
  • Erschöpfung
  • Ausbleiben der Regelblutung

Die Nebenwirkungen treten in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum auf und können teilweise auch gelindert werden. Wie stark die Nebenwirkungen sind, hängt von der Patientin ab.

Die zielgerichteten Therapien als Behandlung bei Brustkrebs

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung sind die zielgerichteten Therapien. Die Einsatzmöglichkeiten der Therapien sind abhängig von der Erkrankung. Wenn bei den Untersuchungen deutlich wird, dass die Krebszellen über den Rezeptor HER2 verfügen, können spezielle Antikörper zum Einsatz kommen. Dazu gehören die Antikörper Trastuzumab oder auch Pertuzumab.

Ziel der Medikamente ist es, die Signale bei den Krebszellen zu blockieren, die das Wachstum fördern. Oft erfolgt die Kombination mit einer Chemotherapie. Ebenfalls zum Einsatz kommen Antikörper, wie Bevacizumab. Eingesetzt wird der Wirkstoff bei Tumoren, die keinen HER2-Befund haben. Die Antikörper sollen dabei helfen, die Versorgung der gefährlichen Krebszellen zu behindern.

Die Nebenwirkungen der zielgerichteten Therapien sind abhängig von den eingesetzten Medikamenten. So zeigte sich in der Vergangenheit, dass der Einsatz von Trastuzumab dafür sorgen kann, dass es zu Schäden am Herzen kommt. Wenn der Antkörper gemeinsam mit Emtansin eingesetzt wird, sind Nebenwirkungen, wie starke Übelkeit und Erbrechen, keine Seltenheit.

Auch Störungen im Bereich der Blutgerinnung können auftreten. Es muss genau abgewogen werden, ob die Nebenwirkungen der Therapien den Nutzen nicht übersteigen.

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung sind die zielgerichteten Therapien.

Eine weitere Möglichkeit der Behandlung sind die zielgerichteten Therapien. (#02)

Die Operation als Behandlung bei Brustkrebs

Eine klassische Behandlung von Brustkrebs ist die Operation. Die operativen Therapien werden eingesetzt, wenn ein vorhandener Tumor oder auch mehrere Tumore erreicht werden können. Dadurch soll verhindert werden, dass die Tumore weiter wachsen und ihre Zellen im Körper verbreiten können. Heute wird meist versucht, so zu operieren, dass die Brust erhalten werden kann.

Nicht immer ist das jedoch möglich. So kann es passieren, dass eine oder auch beide Brüste abgenommen werden müssen. In diesem Fall gibt es die Option, die Brust wieder aufzubauen Hier werden verschiedene Therapien angeboten, auf die zurückgegriffen werden kann.

Weniger zum Einsatz kommt die operative Therapie dann, wenn es sich um einen metastasierten Brustkrebs handelt. Das Problem an dieser Stelle ist, dass bereits Metastasen im Körper vorhanden sind. Eine operative Entfernung aller Tumore ist meist nicht möglich. Stattdessen wird mit nicht-operativen Behandlungen gearbeitet.

Die Nebenwirkungen bei einer Operation beziehen sich in erster Linie auf die klassischen Nebenwirkungen von einem operativen Eingriff. Jede Narkose birgt ein Risiko. Dazu kommt, dass die Schmerzen nach der Operation nicht zu unterschätzen sind. Abhängig von der Größe des Tumors und dem OP-Bereich, ist eine auffällige Narbe ebenfalls eine Nebenwirkung. Durch die Therapie, die begleitend durchgeführt werden muss, kann es zu Problemen in Bezug auf die Wundheilung kommen. Nicht zu unterschätzen sind die psychischen Nebenwirkungen.

Sollte es zur Abnahme von einer oder beiden Brüsten kommen, kann dies schwere psychische Schäden nach sich ziehen. Bis heute steht die Brust der Frau für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit. Wenn eine oder auch beide Brüste abgenommen werden müssen, kann dies den Gedanken hervorrufen, keine Frau oder nicht mehr attraktiv zu sein. Abhängig von der Patientin kann es zu suizidalen Gedanken kommen.

Ist die psychische Belastung zu groß, ist es wichtig, sich Hilfe zu holen:

Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V.
Haus der Krebsselbsthilfe
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
Tel.: 0228. 33 88 94 00
Mail: kontakt@frauenselbsthilfe.de

Webseite: https://www.frauenselbsthilfe.de/

INKA – Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige e. V.
Reuchlinstr. 10-11
10553 Berlin
Tel.: 030. 44 02 40 79

Mail: redaktion@inkanet.de

Webseite: https://www.inkanet.de/

Die Strahlentherapie wird auch unter dem Begriff der „Radiotherapie“ geführt und ist nicht mit der Chemotherapie zu verwechseln. Sie wird bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt und auch ein Mammakarzinom kann teilweise so behandelt werden.

Die Strahlentherapie wird auch unter dem Begriff der „Radiotherapie“ geführt und ist nicht mit der Chemotherapie zu verwechseln. Sie wird bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt und auch ein Mammakarzinom kann teilweise so behandelt werden.(#03)

Die Strahlentherapie als Behandlung bei Brustkrebs

Die Strahlentherapie wird auch unter dem Begriff der „Radiotherapie“ geführt und ist nicht mit der Chemotherapie zu verwechseln. Sie wird bei verschiedenen Krebsarten eingesetzt und auch ein Mammakarzinom kann teilweise so behandelt werden. Hat die gynäkologische Untersuchung den Verdacht auf Brustkrebs ergeben und zeigen auch weitere Untersuchungen, dass es zu einer Tumorbildung gekommen ist, wird der Arzt möglicherweise die Strahlentherapie als Behandlung vorschlagen.

Die Strahlen werden direkt auf den betroffenen Bereich in der Brustdrüse und dem Brustgewebe ausgerichtet. Durch die Strahlung sollen die Zellen geschädigt werden, damit sie nicht weiter wachsen, sondern absterben.

Unterschieden wird zwischen:

  • externe Strahlentherapie
  • interne Strahlentherapie

Die externe Strahlentherapie wird von außen über die Haut durchgeführt. Hier erfolgt die Strahlung perkutan. Im Rahmen einer internen Strahlentherapie wird die Strahlung direkt in den Bereich geleitet, in dem sich die veränderten Zellen befinden. Die Strahlenbehandlung kommt zum Einsatz, wenn eine operative Entfernung beim Tumor nicht möglich ist. Zudem wird sie für die Bestrahlung von Metastasen eingesetzt.

Wenn eine Operation durchgeführt wurde, kann eine Strahlentherapie im Rahmen der Nachsorge erfolgen. Sind noch Krebszellen im Körper vorhanden, sollen diese durch die Therapie zerstört werden, damit der Brustkrebs sich nicht erneut bilden kann.

Die Nebenwirkungen der Strahlentherapie zeigen sich auf unterschiedliche Weise:

  • Müdigkeit
  • Schädigungen von gesundem Gewebe
  • Erhöhtes Risiko für ein Lymphödem

Das erhöhte Risiko für ein Lymphödem ist vor allem dann erhöht, wenn die Strahlentherapie im Bereich der Lymphknoten durchgeführt wird. Dies ist nicht bei jeder Form der Erkrankung der Fall.

Der Einsatz von komplementären Therapien

Bei der Behandlung von Brustkrebs kann es sein, dass das Thema der komplementären Therapie aufkommt. Diese wird auch als alternative Behandlungsmethode vorgeschlagen oder ergänzend zu Therapien eingesetzt. Zum Einsatz kommen dabei pflanzliche Mittel oder auch Akupunktur sowie Homöopathie. Komplementäre Verfahren werden von der Krankenkasse nicht übernommen.

Ihre Wirksamkeit ist auch in Studien nicht belegt. Grundsätzlich ist zu empfehlen, diese Form der Behandlung als Ergänzung zu sehen und sich hier auch mit seinem Onkologen zu beraten. Er kann prüfen, ob eine komplementäre Therapie als Ergänzung nicht mit der ausgewählten Therapie konträr geht.

Wichtig zu wissen ist, dass es hier ebenfalls zu Nebenwirkungen kommen kann. Pflanzliche Mittel sind in der Lage, die Wirkung von Schmerzmitteln oder von Betäubungsmitteln zu beeinflussen. Daher ist es besonders wichtig, mit dem Arzt über die Therapie zu sprechen.

Oft arbeiten Kliniken mit psychoonkologischen Diensten zusammen, die speziell ausgebildete Kräfte beschäftigen. Hilfreich kann es auch sein, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Oft arbeiten Kliniken mit psychoonkologischen Diensten zusammen, die speziell ausgebildete Kräfte beschäftigen. Hilfreich kann es auch sein, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.(#04)

Die psychoonkologische Betreuung bei einer Behandlung gegen Brustkrebs

Eine onkologische Therapie belastet den Körper, die Seele und auch die Angehörigen. Daher ist es wichtig, die Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen, die Betroffenen geboten werden. Eine psychoonkologische Betreuung ist auf verschiedenen Wegen möglich. Neben der Angst vor dem Sterben gibt es noch weitere Faktoren, die belastend wirken können. Dazu gehört, dass sich bei Patienten Zukunftsängste einstellen und sich die Frage stellt, wie die finanziellen Verbindlichkeiten trotz Krankheit erfüllt werden sollen.

Mit Hilfe von einer Therapie werden die Themen aufgearbeitet. Es gibt Unterstützung, Hilfe und verschiedene Lösungsansätze, auf die zurückgegriffen werden kann. Die Begleitung wird von verschiedenen Stellen übernommen. Erste Anlaufstelle bei Wunsch nach einer Betreuung ist die Klinik, in der die Krebsbehandlung stattfindet. Oft arbeiten Kliniken mit psychoonkologischen Diensten zusammen, die speziell ausgebildete Kräfte beschäftigen. Hilfreich kann es auch sein, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Fazit: Behandlung und Therapie von Brustkrebs ist individuell

Mit der Diagnose Brustkrebs beginnt auch die Suche nach einer passenden Therapie. Für Betroffene ist es wichtig, dass sie von Beginn an eingebunden werden. Ein guter Onkologe zeigt die verschiedenen Therapiemöglichkeiten auf und schneidet die Therapie auf die Patientin zu. Abhängig vom Fortschritt der Erkrankung ist es auch möglich, den Verzicht auf die Behandlung in Anspruch zu nehmen.

Bei einer stark fortgeschrittenen Brustkrebserkrankung mit einer schlechten Prognose wird diese Möglichkeit den Betroffenen ebenfalls zur Verfügung gestellt. In diesem Fall wird in erster Linie mit Medikamenten probiert, die Schmerzen und Beschwerden zu senken.


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