In der Schwangerschaft warten viele Risiken auf das ungeborene Baby. Aber gehört das Baden in der Schwangerschaft mit dazu? Hebammen und Gynäkologen geben Entwarnung und lassen Schwangere das Bad genießen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Baden in der Schwangerschaft: Erfrischung und Entspannung für werdende Mütter
Ein warmes Vollbad ist wunderbar entspannend. Doch kann das Baden in der Schwangerschaft nicht auch gefährlich sein? Keinesfalls, sind sich Hebammen einig, allerdings sollten Schwangere einige Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen. Außerdem gilt es, nach dem Baden in der Wanne oder auch im Freibad bzw. See nicht auszukühlen, um einen Infekt zu verhindern.
Dafür sind flauschige Bademäntel für Damen wunderbar geeignet, denn hierin lässt es sich richtig einkuscheln und die entspannende Wirkung des Badens noch ein wenig genießen.
In der Badewanne nicht zu heiß baden
Abends ein gemütliches Vollbad nehmen, vielleicht ein Buch dabei lesen und genießen, dass das Wasser den Bauch trägt? Keine schlechte Idee, allerdings sollte beim Baden in der Schwangerschaft unbedingt auf die passende Temperatur geachtet werden.
Idealerweise liegt die Temperatur zwischen 33 und 34 Grad Celsius und damit deutlich unter der von vielen Frauen favorisierten Temperatur zwischen 38 und 40 Grad. Das Problem: Wenn eine Temperatur von mehr als 37 Grad und damit Körpertemperatur überschritten wird, erweitern sich die Gefäße. Das wiederum kann für ein Absinken des Blutdrucks sorgen und Kreislaufprobleme mit sich bringen.
Ein Schwindelgefühl kann zum Sturz führen, der für Mutter und Kind nicht ganz ungefährlich ist. Außerdem können sich Krampfadern verschlimmern, ein Phänomen, mit dem viele Schwangere erstmals konfrontiert sind.
Noch ein weiteres Problem kann sich beim zu heißen Baden in der Schwangerschaft einstellen: Die Geburt kann eingeleitet werden! Nicht umsonst schicken Hebammen Schwangere gern in die Badewanne, wenn der Geburtstermin überschritten ist, das Baby aber noch auf sich warten lässt.
Ein Vollbad für rund 15 bis 20 Minuten entspannt Muskeln und Bänder und kann dazu führen, dass sich das Baby auf den Weg macht. Das allerdings auch schon vor dem errechneten Geburtstermin und vor allem vor der 37. Schwangerschaftswoche. Daher: Bitte nicht zu lange und nicht zu heiß baden, damit die Geburt nicht vorzeitig eingeleitet wird.
Baden im Whirlpool: Erlaubt oder nicht?
Wie herrlich: Im Whirlpool sitzen, die Blubberblasen genießen und sich einfach nur zu schöner Musik entspannen. Und in der Schwangerschaft? Hier erteilen Hebammen ganz klar eine Absage und sind der Meinung, dass das Baden in der Schwangerschaft auf die Badewanne beschränkt werden sollte, wenn es um die Suche nach Erholung geht. Denn im Whirlpool ist es nicht nur deutlich wärmer, was wie eben beschrieben für eine vorzeitige Einleitung der Geburt sorgen kann.
Vielmehr sind Whirlpools meist auch stark durch Pilze und Bakterien belastet. Wer schwanger ist, ist aber anfälliger für Infektionen, die eben leider auch über das Wasser übertragen werden. Schon wenige Minuten im Whirlpool können reichen, damit sich Erreger einnisten können. Durch den veränderten Hormonhaushalt in der Schwangerschaft ist die Immunabwehr des Körpers geschwächt und auch in der Scheide verbleiben eher Keime.
Diese können durch eine aufsteigende Infektion sogar dazu führen, dass eine Frühgeburt ausgelöst wird. Um jedem Risiko aus dem Weg zu gehen, ist es daher besser, auf Whirlpools für die Zeit der Schwangerschaft zu verzichten.
Im Schwimmbad und im See: Tipps für das Baden in der Schwangerschaft
Sportliche Höchstleistungen wird keine Schwangere mehr vollbringen wollen. Doch wenigstens ein paar Minuten schwimmen und dabei an das früher übliche Ziehen der gewohnten Bahnen denken? Hebammen sehen hierbei keine Probleme, Voraussetzung ist aber, dass die Schwangere und das Baby gesund sind. Ansonsten ist Sport in der Schwangerschaft ebenso gesund wie eine vollwertige Ernährung!
Schwimmen im Schwimmbad
Wer schon vorher gut trainiert war, kann auch schwanger weiter schwimmen gehen. Höchstleistungen sollten nun zwar nicht mehr vollbracht werden, doch eine gute Ausdauer kommt der werdenden Mutter spätestens bei der Geburt zugute. Außerdem sind gut trainierte Muskeln ebenso wichtig, immerhin wird die Geburt ein Kraftakt. Außerdem ist genügend Bewegung wichtig für die Verdauung, die in der Schwangerschaft gern einmal sehr träge ist.
Wichtig: Der Puls sollte beim Schwimmen nicht zu stark ansteigen, das Herz hat ohnehin schon genug zu tun. Immerhin muss es bis zu zwei Liter mehr Blut pumpen! Außerdem raten Hebammen dazu, dass die Schwangere zwischen den Schwimmeinheiten wenigstens 24 Stunden Pause lässt, sodass sich der Körper von der Belastung erholen kann.
Wenn dies eingehalten wird, kann das Schwimmen eine sehr gute Gesundheitsvorsorge sein. Ansonsten bleibt es bitte lieber beim Baden in der Schwangerschaft, worauf der Besuch im Schwimmbad ohnehin meistens hinausläuft, wenn bereits kleinere Kinder vorhanden sind, die im Planschbecken spielen wollen.
Schwimmen in Freigewässern
Auch in Seen oder Flüssen kann gebadet werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich vorab bei der Stadtverwaltung oder in einschlägigen Aushängen über die Qualität des Wassers informieren.
Dieses ist heute in der Regel gut und damit auch zum Baden in der Schwangerschaft geeignet. Doch nicht alle Gewässer sind wirklich frei von Keimen, teilweise verändern sich die Badebedingungen auch innerhalb der Saison zum Beispiel aufgrund großer Trockenheit. Dann sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, zu denen der Verzicht auf das Baden im See oder Fluss gehört. Ansonsten besteht die Gefahr einer Infektion, die für das Baby ein hohes Risiko bedeutet und sogar zur Fehlgeburt führen kann.
Wichtige Tipps zum Baden in der Schwangerschaft
Zu vielen Themen gibt es eine Beratung für Schwangere, wobei sich diese Tipps meist um die gesunde Ernährung, um Sport und um die Geburt sowie die Zeit danach drehen. Oft sind auch finanzielle Ratschläge dabei, doch einzelne Details der verschiedenen Themen werden meist zu wenig behandelt. Damit ist zumindest in puncto Baden in der Schwangerschaft nun Schluss!
Hier kommen die besten Tipps rund um das Schwimmen und um die Entspannung im Wasser für alle Schwangeren:
- Wasser für die Badewanne nicht zu warm einstellen, 34 Grad Celsius sind ausreichend
- Badethermometer benutzen, nicht auf das eigene Temperaturgefühl verlassen
- Badedauer sollte 20 Minuten nicht überschreiten
- bei Unsicherheiten Arzt oder Hebamme um Informationen bitten
- beim Baden im See oder Freibad darauf achten, dass keine Unterkühlung eintritt
- Kein Leistungssport für Schwangere!
- Infektionen vermeiden (kein Whirlpool oder keimbelastete Gewässer nutzen)
- Sport mit gesunder Ernährung kombinieren
- auf Babys Reaktion achten
- nicht allein baden gehen
Der letzte Punkt ist besonders wichtig: Wenn eine Schwangere in die Badewanne geht, sollte immer sichergestellt sein, dass eine Person in Rufweite ist. Manchmal sackt der Blutdruck rapide ab und es kann zu einem Unfall in der Badewanne kommen. Dann sollte Hilfe schnell vor Ort sein können!
Außerdem ein Tipp von den Hebammen: Auch wenn viele Frauen ätherische Öle als Badezusätze lieben bzw. derartige Öle ohnehin in vielen Schaumbädern und Zusätzen enthalten sind, sollte in der Schwangerschaft darauf verzichtet werden. Zum einen können Kampfer, Zimt und Nelken vorzeitige Wehen auslösen, zum anderen reagiert die Haut der Schwangeren jetzt durch die Hormonumstellung oft anders als gewohnt.
Damit kann sich eine Allergie auf die Öle zeigen, die früher nicht aufgetreten ist. Besser auf natürliche und sehr milde Mittel setzen oder ein Schaumbad für Kinder verwenden! Damit gilt auch, dass ein Erkältungsbad für Schwangere nicht geeignet ist, denn auch hier sind meist Kampfer und Menthol enthalten. Diese Zusätze mögen zwar wirksam sein, können in der empfindlichen Zeit der Schwangerschaft aber negative Folgen haben, die zu vermeiden wären. Daher: Baden in der Schwangerschaft ja, ein Risiko eingehen muss aber nicht sein.