Wenn Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit hindurch anhalten, bedeutet das für viele Frauen ein langes Leiden. Schmerzmittel wollen sie nicht nehmen. Dabei gibt es einige einfache Mittel, die zuverlässig helfen!
Kopfschmerzen Schwangerschaft: Welche Ursachen haben sie?
Die meisten Frauen kennen das Problem: Wenn lang anhaltende oder plötzlich auftretende Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit verleiden, ist Hilfe gefragt. Meist sind diese Kopfschmerzen völlig harmlos und eine bloße Folge der Hormonumstellung. Sie bedürfen keiner Behandlung.
Gerade leichte Kopfschmerzen treten häufig zu Beginn der Schwangerschaft auf und gehen mit einer starken Müdigkeit einher. Sie zeigen, dass sich der weibliche Körper verändert. Er braucht nun mehr Ruhe, bekommt diese aber durch den oft stressigen Alltag nicht in ausreichendem Maße.
Kopfschmerzen sind die Folge und zeigen sich oft als einseitiger und stark pochender Schmerz. Die Hormonumstellung kann allerdings auch nach Beendigung der Schwangerschaft auftreten, wenn die Stillzeit beginnt. Schwangerschaftshormone werden nicht mehr gebildet, dafür das Oxytocin, das für den Milcheinschuss sorgt.
Vorbeugen lässt sich diese Umstellung nicht, doch eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, dass sich die Kopfschmerzen weniger stark oder seltener zeigen. Auch Lavendelöl kann helfen, zu entspannen und wirkt damit dem Kopfweh entgegen.
Viele Schwangere trinken zu wenig und so lassen Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit zur Tortur werden. Dem kann leicht Abhilfe geschaffen werden, indem genügend Wasser oder Tee getrunken wird.
Kaffee ist tabu? Keineswegs, der Verzicht auf das gewohnte Koffein kann sogar Kopfschmerzen verursachen. Bestehen keine medizinischen Risiken, darf Kaffee wie gewohnt weiter genossen werden. Zwei bis drei Tassen am Tag sind völlig okay und wirken der Müdigkeit und Kopfweh entgegen.
Niedriger Blutdruck ist ebenfalls ein Grund dafür, dass Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit durchziehen. Wer ohnehin mit niedrigem Blutdruck sinkt, steht bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bald im Verdacht, demnächst ohnmächtig zu werden. Doch der Körper ist daran gewöhnt und reagiert nur teilweise mit Schwindel und Kopfschmerzen.
Wenn eine Schwangere allerdings normalerweise einen normalen oder leicht erhöhten Blutdruck hat und nun durch die Schwangerschaft plötzlich einen zu niedrigen Wert aufweist, kann das zu Kopfschmerzen führen.
Bewegung und Sport helfen hier, wobei jeder Sport möglich ist, der nicht mit einem hohen Unfallrisiko oder kurzen Sprints und Stopps einher geht. Schwimmen, Laufen und Radfahren sind okay, Tennisspielen oder Ballsportarten weniger geeignet. Auch Tanzen ist ein sehr gutes Mittel, um den Blutdruck auf sanfte Art anzukurbeln.
Der weibliche Körper vollbringt tagtäglich Höchstleistungen, wenn er das kleine Leben ernährt und wachsen lässt. Rund zwei Liter Blut werden dafür zusätzlich gebildet, wobei große Mengen an Eisen gebraucht werden. Eisen ist für die Bildung der roten Blutkörperchen unverzichtbar, wobei diese dafür sorgen, dass genügend Sauerstoff in alle Zellen transportiert wird. Auch das Baby leidet, wenn der Sauerstofftransport zu gering ist, dies kann sogar die Entwicklung des kindlichen Gehirns beeinflussen.
Ein Eisenmangel zeigt sich unter anderem durch Kopfschmerzen in der Schwangerschaft, durch ständige Müdigkeit, Blässe, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit bei kleinsten Anstrengungen. Der Arzt sollte im Rahmen der Blutuntersuchung aber nicht nur den HB-Wert testen, sondern auch die Ferritin-Speicher untersuchen. Sind diese leer, kann der HB-Wert zwar noch in Ordnung sein, die Schwangere spürt aber trotzdem schon die Auswirkungen.
Der Eisenmangel wird durch die Einnahme von Eisenpräparaten behoben, die Blutwerte sollte nach einiger Zeit kontrolliert werden. Eine ausgewogene Ernährung allein kann den Eisenmangel nicht beheben!
Kopfschmerzen Schwangerschaft: Was sind Spannungskopfschmerzen?
Die Ursachen für Spannungskopfschmerzen sind vielfältig: Viele werdende Mütter machen sich große Sorgen um die Zukunft und können sich noch nicht vorstellen, wie es mit dem Baby sein mag. Das gesamte bisherige Leben wird auf den Kopf gestellt, was wiederum zu Verspannungen führt. Gerade Schultern und Nacken sind hier betroffen und sollten unbedingt gelockert werden, wenn Spannungskopfschmerzen vorgebeugt werden soll.
Verspannungen zu lösen:
- Progressive Muskelentspannung,
- Yoga
- und Akupunktur helfen als einfache Mittel.
Sehr hilfreich sind auch die in der Apotheke erhältlichen Verdünnungen mit Pfefferminzöl, die auf die Stirn und Schläfe aufgetragen werden und für ein rasches Abklingen der Kopfschmerzen sorgen.
Kopfschmerzen Schwangerschaft: Was hilft bei Migräne?
Viele Frauen, die außerhalb der Schwangerschaft unter Migräne leiden, profitieren von der Hormonumstellung und müssen fortan keine Attacken mehr befürchten. Allerdings gilt das nur für die Zeit, in der Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit beeinträchtigen könnten, denn danach kehren die Migräneanfälle oft zurück. Andere Frauen hingegen haben noch nie mit Migräne zu kämpfen gehabt und leiden mit Beginn der Schwangerschaft unter extremen Anfällen.
Migräne zeigt sich durch pochende und pulsierende Schmerzen, durch das Wahrnehmen von Auren, durch eine extreme Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht und teilweise sogar durch Erbrechen. Sogar Gleichgewichtsstörungen und Lähmungserscheinungen sind möglich, wobei die Anfälle sehr kurz sein oder über Stunden anhalten können.
Welche Ursachen hier genau zugrunde liegen, kann kein Arzt mit Gewissheit sagen, möglich sind alle die Auslöser, die auch für Kopfschmerzen in der Schwangerschaft verantwortlich sein können. Die üblichen Medikamente dürfen nicht eingenommen werden, vor allem im ersten und letzten Drittel der Schwangerschaft sind sie tabu. Nach Absprache mit dem Arzt darf Paracetamol eingenommen werden, doch auch dazu gibt es inzwischen Hinweise auf schädliche Nebenwirkungen.
Besser sind kühle Kompressen und leichte Massagen, dazu viel Ruhe in einem abgedunkelten Raum. Vorbeugen lässt sich diesen Anfällen nur dann, wenn der Auslöser bekannt ist und das ist bei den wenigsten Schwangeren der Fall.
Wichtig: Treten plötzlich nicht nur starke Kopfschmerzen auf, sondern werden diese durch weitere Probleme wie Eiweiß im Urin oder einen unbekannten Bluthochdruck begleitet, ist höchste Vorsicht geboten. Diese Anzeigen können Vorboten einer Präeklampsie sein, die auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt ist.
Sie geht mit Schmerzen im Oberbauch und Schwellungen an Händen, Füßen und im Gesicht auf. Es müssen nicht immer alle Anzeichen vorhanden sein, schon beim kleinsten Verdacht sollte daher der Notarzt aufgesucht werden!
Video: Hilfe bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Kopfschmerzen Schwangerschaft: Einfache Mittel als Hilfe
Vorbeugen lässt sich Kopfschmerzen in der Schwangerschaft nur selten, meist wird eher nach einer Behandlung gesucht, die gut verträglich für Mutter und Kind ist.
Die genannten Hausmittel und Behandlungsansätze daher hier noch einmal in der Übersicht:
- viel Bewegung und leichte sportliche Aktivitäten
- regelmäßig und ausreichend schlafen
- genügend trinken (zwei bis drei Liter pro Tag)
- ausgewogen ernähren
- über den Tag verteilt kleine Mahlzeiten essen
- den Konsum von Süßigkeiten eindämmen
- bei Kopfschmerzen kalte Kompressen auf Schläfe, Stirn und Genick legen
- Pfefferminzöl auf Schläfen, Genick und Stirn verteilen
- Eisen- und Magnesiumpräparate einnehmen (nur nach Absprache mit dem Arzt)
Beeinträchtigen Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit, haben sich auch alternative Heilmethoden bewährt. Akupunktur und Homöopathie werden von vielen Hebammen angeboten, auch Ärzte bieten diese als Zusatzleistungen in der Praxis. Hilfreich ist ebenfalls der Osteopath, der Blockaden lösen kann.
Video: Hilfe bei Kopfschmerzen in der Schwangerschaft
Kopfschmerzen Schwangerschaft: Vorsicht bei Paracetamol
Bisher galt Paracetamol als mögliche Behandlung von Schmerzen in der Schwangerschaft und gleichzeitig als das sicherste und zuverlässigste Mittel. Doch nun schlagen Forscher Alarm und raten zur Vorsicht bei der Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft. Die bedenkenlose Einnahme des Mittels ist nicht empfehlenswert, denn aktuelle Studien zeigen, dass Paracetamol bei Weitem nicht so harmlos ist wie bisher angenommen.
Kinder können, wenn ihre Mütter in der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen haben, ein höheres Risiko für Asthma und andere Erkrankungen der Atemwege entwickeln, außerdem ist die spätere Unfruchtbarkeit von Jungen möglich. Dabei steht Paracetamol auf dem ersten Rang der am häufigsten verordneten Schmerzmittel! Es bewirkt allerdings eine Verringerung von Glutathion, welches in der Lunge benötigt wird.
Die Forscher nehmen an, dass Glutathion für die Entstehung von Asthmaerkrankungen eine Rolle spielt. Es wird sogar angenommen, dass 500 mg Paracetamol für das ungeborene Kind weitaus schädlicher sein könnten als die zehn am stärksten auftretenden Umweltgifte.
Auch wenn Kopfschmerzen Schwangerschaft und Stillzeit beeinträchtigen können, sollten Schmerzmittel immer nur das letzte Mittel der Wahl sein. Nur in Absprache mit dem Arzt und lediglich bei sehr akuten und heftigen Schmerzanfällen sollte auf die Mittel aus der Apotheke zurückgegriffen werden, wenn das ungeborene Leben geschützt werden soll. Auch wenn die Studien zu Schmerzmitteln noch nicht eindeutig belegbar sind und immer noch Zweifel an deren Gültigkeit bestehen, so sollten werdende Mütter doch im Interesse ihres Kindes versuchen, auf verträglichere Mittel auszuweichen.
Die betreuende Hebamme kennt sich sicherlich mit vielen gut verträglichen Mitteln aus. Der Arzt kann die Schwangere zudem für einige Zeit krankschreiben, sodass sie den Stress im Büro nicht zusätzlich zur körperlichen Belastung kompensieren muss. Ein wenig Erholung wirkt manchmal Wunder!
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