Das Mammakarzinom betrifft durchschnittlich jede 10. Frau und ist damit die häufigste Krebsart, die bei Frauen auftreten kann. Für eine schnelle und effektive Behandlung ist es notwendig, Brustkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen. Einige Symptome können darauf hindeuten, dass die Erkrankung vorliegt. Auch eine regelmäßige Selbstkontrolle ist ein wichtiger Schritt.
Brustkrebs erkennen durch eine Tastuntersuchung
Eine wichtige gynäkologische Empfehlung lautet, die Brust in regelmäßigen Abständen selbst abzutasten. Auf diese Weise lassen sich Verhärtungen oder auch Knoten besonders schnell erkennen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Punkte bei einer Tastuntersuchung beachtet werden sollten. Eine optimaler Zeitpunkt im Zyklus, um die Tastuntersuchung durchzuführen, liegt eine Woche, bevor die nächste Regelblutung beginnen soll. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gewebe in der Brust normalerweise sehr weich.
Mit der Tastuntersuchung lassen sich dann auch tiefe Stellen erreichen. Empfohlen wird es, die Untersuchung einmal im Monat durchzuführen. Auch bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung durch den Frauenarzt wird eine Tastuntersuchung durchgeführt.
Wichtig: Die Kosten für die Tastuntersuchung übernehmen Krankenkassen in der Regel erst ab dem 30. Lebensjahr. Frauen können bei ihrer Krankenkasse nachfragen, ob im Rahmen der Früherkennung eine Übernahme der Kosten auch schon früher möglich ist.
Symptome für Brustkrebs in der Übersicht
Wie bei vielen Krebsarten gibt es auch beim Brustkrebs Symptome, die recht typisch sind sowie Symptome, die eher unspezifisch zu sein scheinen.
Zu den wichtigsten Anzeichen für eine mögliche Erkrankung gehören:
- auffällige Verhärtungen oder Knoten in der Brust
- Verhärtungen oder Knoten in der Achselhöhle
- stark geschwollene Lymphknoten
- veränderte Größe einer Brust
- veränderte Bewegung einer der Brüste, wenn die Arme gehoben werden
- eingezogene Brustwarze
- eingezogene Brusthaut
- Veränderungen in der Empfindlichkeit der Brustwarze oder des Warzenvorhofes
- Absonderungen aus der Brustwarze
- Rötungen oder trockene Haut an der Brust
Verhärtungen und Knoten als wichtigste Symptome beim Brustkrebs
Es ist ein großer Schreck, wenn eine Frau bei der Tastuntersuchung eine Verhärtung im Bereich der Lymphknoten oder im Brustgewebe feststellt. Der erste Schritt ist es zu prüfen, ob diese Verhärtung auch nach ein paar Tagen noch vorhanden ist. Sollte dies der Fall sein, wird geschaut, wie sich die Knoten anfühlen. Wenn es sich um einen Tumor handelt, dann lässt sich dieser normalerweise nicht verschieben.
Zudem sind die Auffälligkeiten sehr fest. Tückisch ist, dass keine Schmerzen in der Brust auftreten. Ein Knoten kann aber auch ganz harmlose Ursachen haben. Wenn es sich beispielsweise um einen Lymphknoten handelt, der geschwollen ist, kann dies auch auf eine Infektion hindeuten.
Fühlt sich die Frau krank? Liegt eine Erkältung vor? Besteht eine andere Erkrankung? Dies können Gründe für einen geschwollenen Lymphknoten sein. Zudem verfügt die Brust über Drüsen. Es können sich durchaus Zysten bilden. Diese entstehen im Laufe von einem Zyklus oder während der Schwangerschaft. Sind die Zysten zyklusabhängig, klingen sie normalerweise wieder ab.
Tastbar sind Knoten und Veränderungen dann, wenn sie eine Größe von wenigstens einem Zentimeter erreicht haben.
Wichtig: Wenn bei einem eigenen Tastbefund ein Knoten oder eine Verhärtung festgestellt wird, sollte sich immer an einen Frauenarzt gewandet werden. Dieser tastet die Brust ebenfalls ab und kann, bei einem Verdacht auch Brustkrebs, eine Mammografie anordnen. Sie ist besonders wichtig für die Früherkennung der Erkrankung.
Ein Mammakarzinom durch Veränderungen der Brustwarze erkennen
Eines der weiteren Symptome, das auf die Bildung von Brustkrebs hindeuten kann, ist die Veränderung der Brustwarze. Dies ist eines der Symptome, das von einer Frau normalerweise sehr schnell wahrgenommen wird, wenn sie ihren Körper regelmäßig kontrolliert. Die Veränderung kann dabei vielseitig sein. Optische Symptome sind eine Änderung bei der Farbe oder der Form. Bei Brustkrebs kann es passieren, dass die Brustwarze sich nach innen richtet. Dies wird dann als eine oder mehrere Einkerbungen erkannt.
Bei der Farbe sind Veränderungen zu einem helleren oder einem dunkleren Ton möglich. Wenn diese Symptome auffallen, sollte die Brust abgetastet und kontrolliert werden. Veränderungen der Farbe und Form können aber auch mit einer Schwangerschaft in Verbindung stehen. Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft kommt es, durch den veränderten Hormonhaushalt, hier zu deutlichen Veränderungen.
Weitere Symptome sind stark empfindliche Brustwarzen oder Schmerzen am Warzenhof, wenn es zu einer Berührung kommt. Auffällig ist dies vor allem dann, wenn die Empfindlichkeit vorher nicht vorhanden war.
Veränderungen von Brustgröße und Brustbewegung als Symptome
Bei einer regelmäßigen Kontrolle der eigenen Brust ist es empfehlenswert, die Größe im Blick zu behalten. Zahlreiche Frauen haben unterschiedlich große Brüste. Dies ist ganz normal. Auffällig wird es dann, wenn der Größenunterschied erst entsteht. Weist eine Brust plötzlich ein deutliches Wachstum auf, während die andere Brust nicht wächst, sollte das kontrolliert werden.
Ein sehr guter Selbsttest ist es auch, die Arme zu heben. Was passiert mit den Brüsten? Bewegt sich eine Brust nach oben während die andere an der Stelle verweilt? Verhalten sich die Brüste gleich? Oder verhalten sie sich unterschiedlich?
Diese Fragen können einen Hinweis darauf geben, dass es in der Brust zu Veränderungen kommt. Durch die Bildung von einem Mammakarzinom kann sich die Brust teilweise nicht mehr gut bewegen. Es kommt zu einem Stillstand oder auch zur Problematik, dass sich die Brust verzieht, wenn die Arme gehoben werden.
Hinweis: Die Veränderung der Brustgröße kann ebenfalls abhängig vom Zyklus sein. Durch die hormonellen Veränderungen im Körper wird das Drüsengewebe teilweise angeregt und die Brust ist nach dem Eisprung größer, als vor dem Eisprung. Veränderungen der Größe müssen daher nicht immer Symptome für Brustkrebs sein. Sie können jedoch darauf hinweisen, dass es möglicherweise zum Wachstum von einem oder mehreren Tumoren in der Brust gekommen ist.
Flüssigkeit aus der Brust als eines der Symptome für Brustkrebs
Der Austritt von Flüssigkeit aus der Brust ist nicht unbedingt unnormal. Die Bildung von Flüssigkeit wird oft mit einer Schwangerschaft oder der Stillzeit in Verbindung gebracht. Doch auch außerhalb dieser Zeiten kann es passieren, dass Flüssigkeit in den Drüsen entsteht und über die Brustwarze austritt. Gleichzeitig sind dies mögliche Symptome für Brustkrebs. Die Absonderungen sind in erster Linie dann auffällig, wenn sie eine blutige Färbung aufweisen.
Zudem sollten Frauen darauf achten, ob die Flüssigkeit nur aus einer Brustseite austritt. Auch dies kann ein Hinweis darauf sein, dass möglicherweise Brustkrebs vorliegt. Wem Absonderungen aus der Brust auffallen, der sollte eine Kontrolle beim Frauenarzt durchführen lassen. Der Arzt wird die Brust abtasten, die Flüssigkeit prüfen und möglicherweise eine differenziertere Untersuchung bei einem speziell ausgebildeten Arzt anordnen.
Veränderungen an der Brusthaut ernst nehmen
Die Haut an der Brust ist schuppig und juckt? Es treten Rötungen auf? Es gibt einige Stellen an der Brust, die deutliche Hautveränderungen aufweisen? Dies können Symptome für Brustkrebs sein. Durch die Veränderungen im Drüsengewebe kann es passieren, dass die Haut reagiert. Normalerweise fallen diese Veränderungen erst einmal nicht stark auf oder werden auf Stress geschoben.
Viele Frauen versuchen, die Hautstellen mit Cremes und Lotionen zu behandeln. Wenn die Hautveränderungen jedoch bleiben und sich möglicherweise sogar weiter ausbreiten, sollte ein Mammakarzinom ausgeschlossen werden.
Hinweis: Wer unsicher ist, der kann sich über die Symptome und Anzeichen auch bei der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. informieren. Die Kontaktdaten sind:
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
030 322 93 29 0
E-Mail: service@krebsgesellschaft.de
www.krebsgesellschaft.de
Symptome bei metastasiertem Brustkrebs
Teilweise wird Brustkrebs erst dann entdeckt, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen. So verursachen Tumore der Brust oft keine Schmerzen und körperliche Veränderungen werden im stressigen Alltag nicht wahrgenommen. Frauen, die es vielleicht nicht zu den Vorsorgeuntersuchungen schaffen und auch selbst nicht abtasten, entdecken mögliche Veränderungen ebenfalls später. Hat der Brustkrebs bereits Metastasen gebildet, wird von einem metastasierten Brustkrebs gesprochen.
Hier sind die Symptome stärker und unspezifischer. Ein typisches Anzeichen sind Schmerzen in den Knochen. Betroffene Frauen haben Probleme bei Bewegungen, fühlen sich, als hätten sie ständig Muskelkater. Häufig treten auch Schmerzen im Unterleib auf, die nicht zugeordnet werden können und nicht abhängig vom Zyklus sind.
Zusätzlich dazu können die folgenden Symptome auftreten:
- Atemnot
- Unwohlsein
- Erbrechen und Übelkeit
- Erschöpfung
- Erhöhte Müdigkeit
Viele der Symptome werden von den Betroffenen selbst nicht so wahrgenommen und erst bei einer ärztlichen Untersuchung erkannt. Häufig gehen Betroffene davon aus, dass eine erhöhte Müdigkeit und Erschöpfung durch den Alltag geprägt sind. Wer jedoch feststellt, dass sich die körperliche Konstitution stark verändert hat, der sollte eine Untersuchung beim Arzt durchführen lassen.
Die Häufigkeit von Brustkrebs in Deutschland
Wird eine Brustkrebs-Erkrankung erkannt, ist die Sorge groß. Betroffene erhalten im Bereich der Therapie, wie Chemotherapie, der Betreuung und der Nachsorge Unterstützung durch ihren Arzt.
Sie können sich aber auch an weitere Institutionen wenden:
Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
0800 – 420 30 40
krebsinformationsdienst@dkfz.de
www.krebsinformationsdienst.de
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
0228-729900
deutsche@krebshilfe.de
www.krebshilfe.de
In Deutschland ist Brustkrebs die Krebserkrankung, die bei Frauen besonders häufig auftritt. Dabei ist auffällig, dass die Erkrankung oft erst in einem höheren Alter entdeckt wird. Von 100 Frauen sind 60 der Betroffenen wenigstens 60 Jahre oder älter. Neben Frauen können auch Männer betroffen sein. Dies ist jedoch eher selten der Fall. Die Therapiefähigkeit ist abhängig davon, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist.
Handelt es sich um eine Erkrankung, bei der Fernmetastasen vorliegen, ist die vollständige Heilung eher unwahrscheinlich. Eine Behandlung wird dennoch durchgeführt. Ziel dieser Behandlung ist es, das Wachstum der Metastasen zu begrenzen und den Verlauf der Erkrankung einzuschränken, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen.
Generell sind Prognosen über den Krankheitsverlauf und die Heilungschancen abhängig von der jeweiligen Patientin. Therapiemöglichkeiten, wie die Chemotherapie sowie eine Operation, stehen als Behandlung im Fokus. Auch eine Hormontherapie kann möglich sein. Hier kommt es jedoch auf die Form der Krebserkrankung an, die bei der Patientin vorliegt.
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