Für ein rundum gutes Körpergefühl: Wie sich Sodbrennen in der Schwangerschaft bekämpfen lässt.
Wie entsteht Sodbrennen bei schwangeren Frauen?
Die Schwangerschaft ist eine spannende Zeit, doch viele Frauen klagen im letzten Drittel vermehrt über saures Aufstoßen. Dieses Phänomen hängt mit dem wachsenden Babybauch zusammen, der die Organe zusammendrückt. Es besteht also kein Grund zur Beunruhigung. Unter anderem ist der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen für das typische Sodbrennen in der Schwangerschaft verantwortlich. Dieser Muskel soll den Rückfluss vom Mageninhalt verhindern, doch der Druck, der auf ihn lastet, wirkt sich negativ auf seine Funktion aus.
Zudem wird die Fehlfunktion des Schließmuskels durch Progesteron verstärkt. Hierbei handelt es sich um ein Hormon, das die Muskulatur entspannt und auf diese Weise eine verfrühte Geburt vermeidet. Die Entspannung des Muskels führt dazu, dass die bereits mit Magensäure versetzten Mahlzeiten zurückfließen und so das brennende Gefühl hinter dem Brustbein auslösen.
Häufige Symptome
Sodbrennen ist unangenehm aber im Allgemeinen ungefährlich. Wenn die werdenden Mütter bisher keine ernsthaften Magenprobleme hatten, müssen sie sich deshalb also keine Gedanken machen. Einige Mediziner sind der Ansicht, dass sich das Sodbrennen sogar positiv auf die Entwicklung des Kindes auswirkt.
Das hängt mit der Ausschüttung des Hormons Progesteron zusammen, die dafür sorgt, dass das Kind gut wächst. Zudem bekommt das Kind im Mutterleib mehr Vitalstoffe, denn die Verdauung der Schwangeren verlangsamt sich in der letzten Phase der Schwangerschaft.
Die typischen Beschwerden des Sodbrennens sehen folgendermaßen aus:
- häufiges Aufstoßen, oft von einem bitteren oder sauren Geschmack begleitet,
- verstärkter Speichelfluss,
- brennendes Gefühl im Bereich des Brustbeins,
- Magendruck und Völlegefühl.
Wenn das Sodbrennen in der Nacht auftaucht, ist es mit dem ruhigen Schlaf vorbei. Dabei ist eine gute Schlafqualität für die werdenden Mütter sehr wichtig.
Video: Sodbrennen in der Schwangerschaft | Tipps| Linda Daskewitz
Muss man wegen Sodbrennen in der Schwangerschaft zum Arzt?
Grundsätzlich ist der saure Rückfluss während der Schwangerschaft ungefährlich und fast schon normal. Manchmal entstehen dadurch aber starke Schmerzen, die die Frauen zum Arzt treiben. Dieser überprüft, ob es sich tatsächlich um das schwangerschaftsbedingte Sodbrennen handelt, oder ob eventuell eine andere Erkrankung dafür verantwortlich ist.
Lindernde Präparate sollten nur eingenommen werden, wenn der Arzt zustimmt und das entsprechende Rezept ausstellt. Von einer Selbstmedikation wird schwangeren Frauen zur Sicherheit des Kindes unbedingt abgeraten. Nur der Facharzt kann die Lage einschätzen und feststellen, ob die auftretenden Symptome als normal zu bezeichnen sind oder ob sie auf eine andere Erkrankung hinweisen. Mit der fachkundigen Diagnose und einer umfassenden Beratung sind die Schwangeren auf der sicheren Seite.
Maßnahmen gegen das Sodbrennen in der Schwangerschaft
Der Körper einer schwangeren Frau muss viel leisten. Hormonschwankungen treten auf, zusätzliche Kilos müssen getragen werden und die Organe werden ebenfalls stark beansprucht. Zudem müssen die Frauen ständig daran denken, richtig zu essen, denn alle Nährstoffe werden über ihr Blut weiter an das Kind geleitet.
Etwa in der 28. Schwangerschaftswoche lässt sich die Haut nicht mehr weiter dehnen. In der Folge werden die Organe der Frau komprimiert. Daraufhin verlangsamt sich die Verdauung und es kommt immer öfter zum unangenehmen Rückfluss der Säure.
Die Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft sollen helfen, diese Phase möglichst gut zu überstehen. Unter anderem ist es immer sinnvoll, lockere Kleidung zu tragen, um den Druck auf den Magen gering zu halten.
Weitere Maßnahmen:
- Genug trinken,
- Essenszeiten anpassen und lieber mehr kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen,
- nach der Mahlzeit nicht gleich hinlegen, sondern aufrecht sitzen oder gehen,
- den Oberkörper beim Schlafen etwas höher lagern,
- die Auswahl der Lebensmittel umstellen, um weniger Magensäure zu produzieren.
Warum kleine Mahlzeiten?
Der Magen hat spätestens ab der 28. Schwangerschaftswoche nicht mehr viel Platz. Wenn das Essen gegen den g eschwächten Schließmuskel drückt, erhöht sich die Gefahr von Sodbrennen. Daher sollten schwangere Frauen anstelle von wenigen großen Mahlzeiten lieber öfter kleine Portionen zu sich nehmen.Die Zwischenmahlzeiten sollten möglichst nährstoffreich sein. Das ist für Mutter und Kind besonders gesund.
Es darf also ruhig der Joghurt mit etwas mehr Fettgehalt sein. Gerade am Abend sollte man nicht zu viel und auch nicht zu spät essen. So hat der Magen bis zur Schlafenszeit seine Aufgabe erledigt und die Magensäure kann nicht mehr hochsteigen, wenn man sich hinlegt. Wenn die Mahlzeit eiweiß- und fetthaltig ist, dauert die Arbeit des Magens bis zu drei Stunden, während Kohlenhydrate in nicht viel länger als einer Stunde bewältigt sind.
Schlafen mit hochgelagertem Oberkörper
Gegen die hochsteigende Säure hilft die Schwerkraft, wenn man sie richtig ausnutzt. Daher empfehlen die Ärzte und Hebammen, mit hochgelagertem Oberkörper zu schlafen, um Sodbrennen zu verhindern. Die Speiseröhre kommt beim Hinlegen in eine waagerechte Lage, die den Rückfluss begünstigt. Ein Stützkissen macht hingegen eine Schräglage möglich, sodass die Magensäure nicht so leicht hochsteigt.
Der Tipp, sich nicht gleich nach dem Essen hinzulegen, sondern erst eine Weile zu stehen, zu gehen oder aufrecht zu sitzen, hängt ebenfalls mit der Unterstützung der Schwerkraft zusammen.
Welche Lebensmittel helfen gegen Sodbrennen?
Die richtige Ernährung spielt für Schwangere eine bedeutende Rolle. Neben den Nährstoffen können sie auch darauf achten, ob die bevorzugten Nahrungsmittel mehr oder weniger Magensäure produzieren. Die „Säurelocker“ sind neben Kaffee und schwarzem Tee zuckerreiche Getränke und Speisen.
Auch frittierte Leckereien wie Chips, Pommes frites und Schmalzgebäck regen die Magensäure an und fördern das Sodbrennen. Fettige Speisen wie Sahnetorten und Mayonnaise können ebenfalls zu Beschwerden führen und auch auf die sonst gesunden Hülsenfrüchte sollte man verzichten. Es lohnt sich also, die Ernährung umzustellen.
- Mandeln,
- Reiswaffeln,
- Zwieback und
- Haferflocken
verschaffen den Frauen eine spürbare Linderung.
Sanfte Maßnahmen gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft
Bei den sanften Hausmitteln ist zumeist der säurebindende Effekt der Nahrungsmittel für die Besserung verantwortlich. Wenn die Schwangeren einen trockenen Zwieback oder Cracker gründlich kauen, lässt sich der unangenehme Geschmack gut loswerden.
Auch sanfte Massagen und Akupressur haben sich bei den Beschwerden in der Schwangerschaft bewährt. Die Experten für Gesundheit in der Schwangerschaft haben festgestellt, dass sich der Akupressurpunkt mittig am Daumenballen befindet. Wenn man diese Stelle auf beiden Seiten jeweils für eine halbe Minute fest drückt, schwinden die Probleme bald.
Auch Homöopathie hilft gegen die verstärkte Säurebildung. Wenn der eigene Arzt nur grundlegende Kenntnisse hat, sollte man einen Homöopathen aufsuchen oder die Hebamme fragen. Bei einer umfassenden Beratung erfahren die Schwangeren alle wichtigen Informationen zu den homöopathischen Wirkstoffen und zur Dosierung. Damit ist eine behutsame und gezielte Behandlung möglich, ohne dass es für Mutter und Kind gefährlich wird.
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4 Kommentare
Sodbrennen und viele Haare ? aber um ehrlich zu sein hat es bei mir gestimmt. Ich hatte sehr heftiges Sodbrennen, und mein Sohn hatte bei der Geburt Haare wie Shakira. Und das man bei Jungs angeblich Schöne Haut hat, denn das kann ich nicht bestätigen, ich hatte sehr unreine Haut in der Schwangerschaft.
Von Sodbrennen kann ich ein Lied singen. Bei meiner Tochter ging es noch, aber als mein Sohn unterwegs war, hatte ich jeden Tag mit Sodbrennen zu kämpfen. Von den Tipps habe ich einige selbst angenommen und es wurde dann auch besser.
Schöne Grüße Tabea
Hallo Iris,
toller Bericht.
Reiswaffeln und Zwieback haben mir auch sehr gut gegen Sodbrennen geholfen. Eine Freundin hatte mir noch Eibischwurzeltee empfohlen, womit ich ebenfalls gute Erfolge hatte.
LG Bettina
Ich kann ebenfalls ein Lied von Sodbrennen in beiden Schwangerschaften singen. Empfehlen kann ich Milch und das Heilwasser staatlich fachinger!