Geht es nach den Kindern, kann nie genug Spielzeug das Kinderzimmer bewohnen. Die Klassiker gehören natürlich dazu – Barbie, Lego, Playmobil und Co. -, dann aber auch all die Kleinigkeiten, die als Mitbringsel in die elterliche Wohnung einwandern. Streng genommen ist so viel Spielzeug natürlich keine Lebensnotwendigkeit und in den meisten Fällen dürfte es auch die Hälfte der vorhandenen Spielsachen tun. Wichtiger ist hingegen der pädagogische Aspekt.
Spielzeug und Zubehör – Mehr muss her!
Obwohl die Geburtenrate kontinuierlich sinkt, freut sich die Spielzeugbranche – Kinder bekommen immer mehr Spielsachen geschenkt und werden schon als Baby mit Produkten bekannter Marken eingedeckt. Ob sie das alles brauchen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt – Fakt ist, dass sich die Eltern, Großeltern und Verwandten daran erfreuen, den Kleinen immer wieder etwas Neues zu präsentieren. Einen Großteil der Ausgaben machen klassische Spielwaren aus, dazu gehören Plüschtiere und Puzzles. Der Egmont Ehapa Verlag veranstaltete eine Studie, bei der herauskam, dass pro Jahr rund 3,4 Mrd. Euro für Spielzeuge ausgegeben werden, dazu kommen noch einmal etwa 1,5 Mrd. Euro, die als Taschengeld und finanzielle Zuwendungen fließen.
Auffällig ist, dass bei den Spielwaren vor allem Technik eine Rolle spielt, gerade in der Altersgruppe der 10- bis 13-Jährigen. VTech und Co. wird es freuen, Spielzeug vieler anderer Marken hingegen bleibt dann auf der Strecke. Das Kinderzimmer ist multimedial geworden, es gibt Rasseln für das Baby, die nicht mehr nur klappern, sondern auch zählen und singen können. Es gibt Roboter-Hunde, die sprechen und laufen sowie verschiedene andere Dinge, die als Wunder der Technik im Kinderzimmer bestaunt werden können. Nintendo und weitere tragbare Spielekonsolen stehen hoch im Kurs, Lernsoftware ist vielen wichtiger als Bücher.
Spielwaren im Überschuss: Gut oder nicht?
In den ersten Lebensjahren lernen die Kleinen besonders schnell und gieren regelrecht nach neuen Lerninhalten. Natürlich sind blinkende und lärmende Dinge spannend – wenn die Kleinen allerdings nur noch zum Bediener abgestempelt werden, bleibt die Entwicklung der Motorik auf der Strecke. Ein Haus mit Bauklötzen zusammenbauen? Heute wird der Computer genutzt und ein architektonisches Meisterwerk gezaubert. Wichtig ist hier eine gesunde Mischung, denn auf der anderen Seite ist es für das weitere Leben durchaus hilfreich, wenn die Kleinen mit technischen Spielereien des Alltags aufwachsen. Sie eignen sich die Bedienung von Computer, Smartphone und Spielekonsole einfach nebenbei an. Werden solche Spielwaren allerdings in zu großen Mengen angeboten oder stehen frei zur Verfügung, so wird der Lerneffekt geringer und die Kinder können sich schlechter auf eine Sache konzentrieren. Sie wechseln schneller von einer Spielmöglichkeit zur nächsten und sind auch an Lösungen weniger interessiert.
Wann ist der Nachwuchs im Spielalter angekommen?
Kleinkinder spielen praktisch von Geburt an oder sogar schon vor der Geburt. Zehen, Finger und Stimme sind die liebsten Spielzeuge und an ihnen können sie sich lange erfreuen. Wird das Baby mobiler und kann es sich visuell orientieren, werden Mobile und Spieluhr interessant. Mit wenigen Wochen wollen Kinder nach Gegenständen greifen und diese ertasten. Das richtige Spielen beginnt, wenn die Kleinen in der Lage sind, sich fortzubewegen und sich aktiv mit der Umwelt auseinanderzusetzen. Kleinkinder sollten dann ein Spielzeug bekommen, mit welchem sie etwas bewirken können: Geräusche oder Bewegung sind toll.
Kinder sollten Spielwaren nutzen können, bei denen sie immer wieder ein Erfolgserlebnis haben und bei denen sie merken, dass etwas passiert, wenn sie selbst aktiv werden. Zu den liebsten Spielen gehört daher für ein Baby oder Kleinkind das Umwerfen von Holztürmen oder das Fallenlassen von Dingen. Auch wenn die Kleinen ihre Eltern damit scheinbar in den Wahnsinn treiben – absichtlich tun sie das natürlich nicht. Es ist vor allem Neugier auf die Handlung an sich und auf den Verlauf der Handlung, wenn ein Kind etwas ausprobiert und ständig wiederholt.
Schon bald kommt die Zeit, in der das Kind etwas produzieren möchte, dann sind Bauklötze oder Steckklötze eine gute Wahl.
Alltagsgegenstände als Spielzeug?
Gegenfrage: Warum nicht? Viele Kleinkinder sind mit Plastikflaschen glücklich und rollen diese durch die Wohnung. Eventuell lassen sich die Flaschen aufstapeln und machen so herrlich Krach, wenn sie wieder umstürzen. Unter Stühlen kann schon ein Baby hindurchkriechen, unter Tischen können Kinder Buden bauen. Alltagsgegenstände machen kreativ und regen oft mehr zu Bewegung an als so manches Spielzeug. Bewegung und Spielen werden miteinander verbunden, wobei gleichzeitig die Motorik gefördert wird. Kartons können zu Häusern umfunktioniert werden, Wäschekörbe werden zu Vogelnestern – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Nun können Alltagsgegenstände Spielzeug nicht gänzlich ersetzen und jedes Kind profitiert davon, wenn Puppen, Autos und Kuscheltiere in seinem Reich wohnen. Auch sie fördern die Ideen- und Lösungsfindung und regen die Spielfähigkeit an.
Welche Spielzeuge sind gut, welche nicht?
Als schlechtes Spielzeug können all die scheppernden Dinge betrachtet werden, die nach einem einfachen Aufziehen Krach machen – Baby oder Kind müssen nichts weiter tun als zuschauen. Interessant und vielseitig sind diese Spielwaren natürlich nicht, auch fördern sie keineswegs die Entwicklung der Kleinen. Wird etwas an dem betreffenden Spielzeug verändert, ist es kaputt – ganz schlecht. Lego hingegen, Playmobil, Schleich und andere Marken regen zu immer neuen Ideen an, es lässt sich damit bauen und produktiv sein, immer neue Konstruktionswerke können entstehen. Puppen – auch die oft verachtetet Barbie – lassen Alltagssituationen nachspielbar werden.
Es muss kein ausgewiesenes Lernspielzeug im Kinderzimmer Einzug halten, das ist meist ohnehin ein nur von der Industrie vorgegaukelter Nutzen. Kinder wachsen zudem in die Welt der Medien hinein und können meist am Computer der Eltern mitspielen – einen eigenen brauchen sie in der Regel nicht.
Viele Kinder möchten natürlich genau das haben, was die beste Freundin hat oder was sie im Kinderzimmer des Kumpels aus der Schule gesehen haben. Doch schnell kommen sie dahinter, dass viele Spielwaren nicht miteinander zu kombinieren sind: Barbie zum Beispiel braucht immer eine spezielle Ausrüstung, das wird auf Dauer rasch langweilig, weil die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Spielzeugen fehlen.
Video: von „Lila Rakete“: Gutes Spielzeug
Versinkt das Kind im Spielzeug, hilft es, einigen Spielwaren eine Pause zu verordnen. Diese gehen dann eben eine Weile in den Urlaub und erholen sich dort – wenn sie dann wieder herausgeholt werden, sind sie plötzlich ganz toll und unverzichtbar. Auch wenn sie davor seit Wochen oder Monaten unbeachtet im Kinderzimmer gestanden haben. Vielleicht können auch Spielsachen an jüngere Geschwister gereicht werden, das schafft wieder mehr Luft im Zimmer.
Klassiker im Kinderzimmer
Es gibt Spielzeuge, die waren schon zur Kinderzeit unserer Eltern in jedem Kinderzimmer zu finden und auch die Kinder von heute sind von den Spielwaren begeistert. Solche Klassiker gibt es in allen Varianten und inzwischen auch mit vielfältigen Funktionen. Puppen, Teddys oder die Eisenbahn sind solche Klassiker – auf Platz eins liegt aber Lego. Dann folgen erst die Puppen und danach die Autos. Auch Barbie, der Teddy, Playmobil, ein klassischer Ball und ein Plüschtier gehören zu den Klassikern, die zu den Lieblingen der Kinderzeit von Großeltern, Eltern und der heutigen Kindergeneration zählen.
Heutige Kinderzimmer präsentieren sich mit Lego, Barbie, Disney und Playmobil. Auch Hasbro hat mit verschiedenen Spielzeugen Einzug gehalten. Bei vielen Klassikern ist es nicht verwunderlich, dass sie sich über Jahrzehnte halten konnten. Sie sind nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern werden auch für Mädchen und Jungen exakt angepasst. Thematisch werden sie auf Alltagssituationen zugeschnitten oder gehen à la Star Wars mit den aktuellen Interessen der Kinder mit. Ob sich diese neuen Varianten aber halten werden und ebenfalls später als Klassiker gelten, bleibt noch abzuwarten.
Ein Blick in das Kinderzimmer von heute
In jeder Generation finden sich Spielwaren, die Baby und Kindchen begeistern. Bekannte Beispiele dafür sind Lillifee, Bob der Baumeister, Barbie oder Monster High für Kinder von heute. Viele Figuren starteten anfangs nur als Spielzeuge durch, heute sind sie sogar im Fernsehen zu sehen. Die Sendungen sind oft schon kleinkindgerecht, können Eltern aber auf Dauer durchaus an den Rand des Wahnsinns bringen. Zu den Spielzeugen, die heute in keinem Kinderzimmer fehlen dürfen, gehören die Modelle von Schleich. Der Hersteller von Rittern, Pferden, Zubehör für Bauern- und Reiterhof, Elfenwelten und anderen Dingen ist zwar preislich gesehen nicht gerade günstig. Schleich gehört dennoch in jedes Kinderzimmer, schon aufgrund der Detailtreue der Figuren. Allerdings ist Schleich auch kein rein deutsches Unternehmen mehr, sondern gehört mehrheitlich zu einem Finanzinvestor aus Frankreich und produziert zu großen Teilen in China.
Auch Puppen sind natürlich in den Kinderzimmern zu finden – allen voran die Baby Born. Sie kommt mit umfangreichem Zubehör und steht zumindest damit einem echten Baby in nichts nach. Anstrengend wird es für die Eltern, wenn dann auch noch Pferd, Auto, Schlitten, Badewanne und pinkelnder Hund angeschafft werden müssen – alles natürlich zugeschnitten auf die Baby Born und nicht unbedingt kompatibel zu anderen Puppen.
Video: „Käpt’n Sharky“
Kinderpirat Käpt’n Sharky und Blumenfee Lillifee sind ebenfalls aus keinem Kinderzimmer wegzudenken – ob diese Spielzeuge allerdings später noch als Lieblingsspielzeuge der Kleinen betrachtet werden, sei dahingestellt. Denn in den meisten Fällen entwachsen die Kinder den rosa und blauen Wesen rasch und sehnen sich nicht unbedingt danach zurück. Inzwischen gibt es von den Figuren eine riesige Merchandising-Welt, zu der selbst Fahrräder und Tee gehören.
Rosa und bei vielen Eltern nicht unbedingt beliebt: Hello Kitty. Einst war es nur eine Illustration, heute gilt die Katze als Stilikone, die interessanterweise sogar Bier verkauft. Der japanische Rechteinhaber Sanrio ist zwar der Meinung, dass es sich hierbei um ein kleines Mädchen handelt und nicht um eine Katze, dennoch wird Hello Kitty wohl immer als solche bezeichnet werden. Angesichts der Vielzahl der Produkte kann es für Eltern leicht anstrengend werden, sich mit der Sammelleidenschaft der Kinder auseinanderzusetzen bzw. anzufreunden.
Nicht vergessen werden dürfen Playmobil und Lego. Beide bieten unterschiedliche Spielwelten für Kinder jeglichen Alters. Ob für die ganz Kleinen, die mit wenigen Monaten anfangen können, mit den Bauteilen zu spielen – und dabei meist noch der Hilfe der Eltern bedürfen – oder für größere Kinder, die bereits ganze Städte errichten können: Lego bietet zum Beispiel mit seiner City-Variante für alle Interessenslagen etwas. Die Themenwelten beziehen sich aber nicht nur auf die Realität, denn auch bei Lego hat zum Beispiel Star Wars längst Einzug gehalten. Apropos Star Wars: Aus den Filmen wurde diverses Spielzeug entwickelt. Es gibt sämtliche Figuren und Themen zu kaufen, ein riesiges Merchandising sorgt dafür, dass Kinder immer wieder etwas von Star Wars haben wollen. Für Größere gibt es dann die Computerspiele, die zwar ähnlich wie die herkömmlichen „Ballerspiele“ konzipiert sind, dank der vertrauten Figuren aber doch eher auf Gnade stoßen.
Das berühmte Lego-Shopping-Video
Noch relativ neu sind die Puppen aus der Monster High-Reihe, bei der sich Barbie scheinbar mit einem Horrorfilm eingelassen hat. Inzwischen gibt es sogar schon Sammlerstücke, die zu hohen Preisen im Netz gehandelt werden. Ob die aber noch zum Spielen verwendet werden, ist fraglich. Unterstützt wird der Verkauf durch eine Fernsehserie – Kinder werden praktisch aus mehreren Richtungen auf die Puppen aufmerksam gemacht.
Spiele von Fröbel: Spielzeug und Pädagogik
Fröbel sagte einst: „In Allem, was das Kind tut, zeigt es sich als ein nach Bewußtsein strebendes Wesen. Es ist Aufgabe der Kindergärten, das Kind zu einem solchen selbstbewußten Wesen zu erheben, das sich klar wird über des Menschen innerstes Wesen, über die Natur und sein Verhältnis zu Anderen“. (Fröbelkreis um 1847; BN 235/Heiland 1992, S. 1)
Fröbel war der Meinung, dass nur jemand zum echten Menschen werden könnte, wenn er sich spielerisch die Welt erschließen könnte. Denn der Nachwuchs muss sich mit der Umwelt auseinandersetzen können – heutige Dinge wie VTech oder Spiele von Disney wären bei ihm verpönt gewesen. Eher Knete von Hasbro – die fördert wenigstens die Kreativität!
Fröbel setzte bei seinen Betrachtungen zu Spielzeug und Co. im Kindergarten an und hier sollten sich Spielmaterialien, Bewegungsspiele und die Pflege des Gartens vereinen lassen. Nun lag der Kindergarten von Fröbel zwar in den Jahren um 1840, dennoch waren die Ansätze auch nach heutigen Gesichtspunkten sehr gut. Erwachsene und Kinder sollten miteinander vereint leben können, die zwischenmenschlichen Beziehungen sollten gefördert werden. Es ging um die Spielpädagogik, weniger um das Unterrichten oder reine Beaufsichtigen, wie es heute gern gesehen wird. Dabei sollte für Kinder das Spiel natürlich bereits in der Familie beginnen, der Kindergarten war nur die logische Fortführung des sozialen Lebens, welches die Kleinen in der Familie kennenlernen sollten.
Video: Fröbelpädagogik
Konzentration ist alles
Fröbel blickte vor allem auf die Konzentration des Kindes. Es soll keiner Flut von Reizen ausgesetzt sein und nicht ständig wechselnden Angeboten folgen müssen. Hier liegt sicherlich auch das Problem moderner Lernspiele, wie sie von VTech, bei Star Wars und von diversen Herstellern angeboten werden: Es sind eben Computerspiele, deren Inhalte zum einen schnell langweilig werden, die zum anderen aber auch kaum variabel sind. Schleich, Hasbro, Disney oder Lego hingegen sind Marken, mit denen sich schon eher etwas anfangen lässt und die durchaus als variabel bezeichnet werden können. Laut Fröbel ist es wichtig, dass sich die Kleinen auf eine Sache konzentrieren und sich auf ein Spielmaterial einlassen können. Sie sollten sich mit der Qualität der Spielwaren auseinandersetzen und diese untersuchen dürfen.
Äußere Rahmenbedingungen wie Ordnung und Regeln erleichtern die innere Konzentration. Fröbel bringt die Sache auf den Punkt und sieht den Kindergarten als komplette Welt, die nur in vereinfachter Form erlebt wird. Das soll heißen, dass die Kleinen, wenn sie hier mit Spielzeug von Hasbro, Schleich oder Disney und anderer Marken aktiv sind, die reale Welt erleben können – wobei die Figuren von Disney die reale Welt um Fantasiefiguren ergänzen.
Welche Spielmaterialien sind laut Fröbel in Ordnung?
Fröbel sieht zum Beispiel Spiele mit einem Ball als besonders wichtig an, denn der Ball ist einfach und klar geformt. Es handelt sich hierbei um einen Körper, der perfekt in die Kinderhand passt und mit dem auf vielfältige Art und Weise „gearbeitet“ werden kann. Bälle können aus verschiedenen Materialien bestehen, sie sind oft bunt und lassen sich drinnen und draußen unterschiedlich einsetzen. Ebenfalls wichtig sind Würfel, Walzen und Kugeln, die natürlich aus Holz bestehen sollten. Unterschiedliche Formen sollen die Kinder anregen, sich immer neue Spielideen auszudenken. Fröbel teilt die Spielmaterialien in dreidimensionale Materialien und flächenartige Materialien ein. Der bisher genannte Ball sowie der Würfel sind dreidimensionale Spiele.
Legetäfelchen aus Holz sind den flächenartigen Materialien zuzuordnen. Auch das Ausschneiden und Falten von Papier gehört als Technik in diesen Bereich. Ein Kind muss genau arbeiten, exakt falten und richtig schneiden, wenn es das gewünschte Ergebnis erzielen will. An dieser Stelle kommt die Zusammenarbeit mit den Eltern oder Erziehern ins Spiel, die für den Nachwuchs ungemein wichtig ist. Die Kleinen sollen erfahren, dass ihre Ideen eine gewisse Wertschätzung erfahren. Gleichzeitig wird die Bindung zwischen Erwachsenen und Kindern gestärkt, wenn beide gemeinsam verschiedene Spiele durchführen.
Fröbel sieht auch Erbsen, Steine und Sand als wichtiges Spielzeug an. An dieser Stelle sind wieder die Alltagsspielzeuge zu nennen, die bereits am Anfang dieses Artikels angesprochen wurden. Auch Spiele mit Ton oder Perlen gehören in diesen Bereich.
Bewegung und die freie Natur
Kinder müssen sich bewegen – die einen mehr, die anderen weniger. Vielen sehr aktiven Kindern fehlt heute einfach nur die ausreichende Bewegung: Sie sitzen vor dem Computer oder spielen Lernspiele von VTech, sie spielen Spiele, bei denen sie sitzen oder sich zumindest viel zu wenig bewegen. Früher waren die Kleinen auf eigene Faust im Garten und im Wald unterwegs. Nun können die früheren Zeiten schon allein aufgrund der Sicherheit nicht mit heutigen Zeiten verglichen werden, dennoch ist klar, dass Bewegung im Alltag fehlt. Fröbel sah Bewegungsspiele nicht umsonst als elementar an. Moderne Kindergärten bieten hier eine breite Palette an Möglichkeiten, die einfach in den Alltag der Kinderchen eingebaut werden können.
Video: 10 Kinderspiele für draußen
Dieser Trickfilm hält ein par ganz schöne Ideen bereit. Wenn Sie also mal mit den Zwergen draußen unterwesg sein werden, sollten Sie vorher hier mal reinschauen.
Ganz wichtig war Fröbel das Erleben der freien Natur. Der Nachwuchs sollte daher am besten in die Gartenpflege mit einbezogen werden – hier lassen sich der Sinn für die Natur, das Erleben von Wachstum und jahreszeitlichem Wechsel, Spiel und Bewegung perfekt miteinander verbinden. Ein Kind lernt so bereits in jungen Jahren Verantwortung zu übernehmen, wenn es sich um seine eigenen Pflänzchen kümmern darf und muss. Hier können Disney, Hasbro und VTech natürlich nicht mithalten, egal, wie viel Zubehör sie bieten. Dass der Garten kein Ersatz für Spielzeug ist, ist aber dennoch klar, denn jedes Kind braucht Spiele verschiedener Art.
Vergessen wurden bei Fröbel noch die Bücher. Erzählen und Vorlesen sind für die Sprachentwicklung elementar wichtig. Bücher dürfen daher in keinem Kinderzimmer fehlen und sollten jederzeit auf die aktuelle Entwicklung, die Interessen und den Wissensstand des Kindes angepasst sein. Wer also die Lehre von Fröbel befolgen möchte, sollte diese unbedingt noch durch Bücher ergänzen.
Bildnachweis: © Fotolia – Titelbild + #1 M. Schuppich, #2 Maria Sbytova, #3 adrian_ilie825, #4 madgooch