Fettsucht, besser bekannt unter dem Begriff „Adipositas“, ist eine Erkrankung, die vor allem in den Wohlstandsländern aufritt, wo es Essen in einem großen Reichtum gibt. Übergewicht selbst muss noch nicht schlimm sein. Eine Fettsucht jedoch kann sich nachhaltig auf den Körper auswirken und ihn stark schädigen. Umso wichtiger sind bei der Fettsucht Therapie und vor allem das Erkennen derselben.
BMI – eine Zahl gewinnt an Bedeutung
Die Berechnung des BMI ist für viele Menschen heute eine gute Grundlage um herauszufinden, wie es mit Übergewicht aussieht. Die Berechnung des BMI ist schnell erledigt. Wer sein Gewicht und seine Körpergröße kennt, der braucht nur einen Taschenrechner. Das Gewicht wird dann durch die Körpergröße im Quadrat geteilt. Die Körpergröße wird in Metern angegeben. Liegt der BMI eines Menschen bei 30 oder mehr, dann wird von einer Fettsucht gesprochen. Die Fettsucht zeichnet sich vor allem durch einen sehr hohen Anteil an Körperfett aus. Wichtig ist auch die Verteilung des Fettes. Befindet sich dieses vor allem im Bauchbereich, steigt das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich an. Auch der Arzt wird für die Diagnose den BMI berechnen und auf dieser Basis weitere Untersuchungen durchführen. Wenn die Diagnose steht, dann wird eine Fettsucht Therapie notwendig.
Fettsucht: Therapie setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen
Die Fettsucht-Therapie basiert nicht auf Medikamenten. Patienten können nicht davon ausgehen, dass der Arzt ihnen ein Medikament verschreibt und damit die Gewichtsprobleme gelöst sind. Auch wenn nach wie vor Appetitzügler angeboten werden, so handelt es sich hierbei nicht um empfehlenswerte Medikamente. Besser ist es, auf die drei wichtigsten Säulen bei der Fettsucht-Therapie zu setzen.
- Die Ernährung
Die Ernährung ist einer der entscheidenden Gründe dafür, dass Fettsucht überhaupt erst entstehen kann. Ein Zuviel an ungesunden Lebensmitteln sorgt für die Einlagerung von Fett im Körper. Der Körper kann die zugeführte – meist auch sehr ungesunde – Energie gar nicht mehr verbrauchen. Er lagert die Fette also für schlechte Zeiten ein. Aus ein paar Kilo zu viel auf den Hüften – diese machen uns noch nicht adipös – wird plötzlich ein ausgewachsenes Übergewicht. In diesem Fall kann es nur noch helfen, die Ernährung umzustellen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine schnell geschriebene Liste sondern um einen Prozess, der durchaus viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Umdenken beginnt dabei direkt im Kopf. In erster Linie wird der Arzt eine professionelle Ernährungsberatung empfehlen. Hier können die Patienten mehr über Lebensmittel und über Essgewohnheiten lernen. Gerade das Umdenken selbst ist für viele Menschen eine Herausforderung. Davon auszugehen, dass die eigene Ernährung ungesund ist, ist nicht ganz einfach.Nicht selten sind es auch die Fehlinformationen über verschiedene Lebensmittel, die einen Rückfall durchaus unterstützen können. Auch über Diäten muss richtig informiert werden. Nicht jede Diät ist gesund und bringt die gewünschten Erfolge. Selbst radikale Diäten ziehen häufig den ungeliebten Jojo-Effekt nach sich. Bei der Fettsucht-Therapie in Bezug auf die Ernährung kommt es darauf an, dass:- die tägliche Menge an aufgenommenen Kalorien reduziert wird
- die Einnahme von fettreichen Lebensmitteln reduziert wird
- pro Tag wenigstens zwei Liter an ungesüßten Getränken eingenommen werden
- Bewegung hat einen hohen Stellenwert
In der Fettsucht-Therapie kommt auch der Bewegung ein hoher Stellenwert zu. Regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Punkt, allerdings muss hier langsam begonnen werden. Das funktioniert am besten über Kraftsport. Mit Hilfe von Kraftsport lässt sich die Fettverbrennung erst einmal gut in Gang bringen. Ausdauersport ist zwar grundsätzlich auch eine gute Sache. Gerade bei einem hohen Übergewicht ist jedoch das Problem, dass dies für den Körper eine zu hohe Belastung sein kann. Daher ist es besser, mit Kraftsport zu beginnen. Wer den Übergang zum Ausdauersport schaffen möchte, der kann Ausdauersportarten beginnen, die eine eher geringe Intensität haben. Dazu gehören unter anderem das Schwimmen, Gymnastik und Aerobic sowie Radfahren. Beim Jogging ist zu beachten, dass die Gelenke hier einem starken Druck ausgesetzt sind und die Belastung bleibende Schäden hinterlassen kann.Viele Menschen mit Übergewicht haben lange Zeit keinen Sport gemacht. Daher ist es besonders wichtig, langsam zu beginnen. Zwei- bis dreimal pro Woche Sport einbauen ist ein guter Plan für die Fettsucht-Therapie. Dazu kommt die langsame Steigerung. Zu Beginn wird mit nur wenigen Minuten gestartet. Nach und nach wird die Dauer dann erhöht. Auch in den Alltag kann die Bewegung gut mit eingebaut werden. Es lohnt sich, sich einmal selbst zu beobachten. Treppen oder Fahrstuhl? Den Weg zum Bäcker mit Auto oder doch zu Fuß machen? Einkaufen zu Fuß? Es gibt viele Möglichkeiten, sich mehr zu bewegen. Eine gute Motivation ist es, sich mit anderen Menschen zu verabreden und gemeinsam Sport zu treiben. So kann der innere Schweinehund besser überwunden werden. - Den Lebensstil verändern
Auch der Lebensstil kann sich negativ auf das Gewicht auswirken. Es kann gut sein, dass Stress und ein zu voller Terminplan dafür sorgen, dass man an Gewicht zunimmt. Häufig wird mit Hilfe von Essen eine Befriedigung erreicht, die sonst nicht mehr erreicht werden kann. Hier ein Stück Schokolade, da schnell ein Hamburger in der Mittagspause gegessen – es sind meist die Nahrungsmittel, die sich auf der Hüfte niederlassen. Viele Menschen geben bei der Fettsucht-Therapie an, dass sie keine Zeit haben, sich mit dem Essen zu beschäftigen. Daher ist es wichtig, den Lebensstil komplett zu ändern. Begonnen wird mit Stressabbau. Wo es möglich ist, sollte der Stress reduziert werden. Idealerweise wird hier auch mit Yoga oder mit Qi Gong gearbeitet. Zudem ist es wichtig, die eigene Motivation wieder zu finden. Motivation schlägt sich auf alle Lebensbereiche nieder. Sowohl im Arbeitsleben als auch bei der Lebensumstellung ist Motivation ein wichtiger Punkt.Sich bewusst für die kleinen Dinge des Alltags mehr Zeit zu nehmen, ist eine große Herausforderung, die Schritt für Schritt angegangen werden muss. Das beginnt damit, seine Pause auf der Arbeit auch wirklich in Angriff zu nehmen und reicht bis zum bewussten Einkaufen, bei dem sich nur auf das konzentriert wird, was man auch wirklich braucht.Eine begleitende Verhaltenstherapie ist generell eine gute Idee. Es kann helfen, sich in einer Gesprächstherapie mit der Frage zu beschäftigen, woher die Probleme kommen. Auch die explizite Suche nach Stressfaktoren ist eine große Hilfe bei der Fettsucht-Therapie für den Patienten.
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