Ernährung bei Fettsucht: 12 Tipps & Tricks

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Wichtig ist letztlich immer die Ernährung. Fettsucht und andere Zivilisationskrankheiten erfordern dies ganz besonders. Wenn die Diagnose Fettsucht erst einmal steht und durch den Arzt bestätigt wurde, dann bedeutet dies eine grundlegende Umstellung der Ernährung als einen Teil der Therapie. Patienten bekommen eine Ernährungsberatung und dürfen täglich nicht mehr als 1.200 bis 1.600 Kalorien zu sich nehmen. Es gibt auch eine Mindestkalorienanzahl, da radikale Diäten der komplett falsche Weg sind.

Ernährung bei Fettsucht – bitte gesund

Dass bei einer bestehenden Fettsucht die Ernährung umgestellt werden muss, ist den meisten Menschen bekannt. Bekannt ist auch, dass es sich um die Umstellung auf eine gesunde Ernährung handelt. Viele Betroffene verlieren die Relationen zum Essen und greifen vor allem zu ungesunden Produkten. Diese nehmen sie in einer erhöhten Menge zu sich. Schon ist die Grundlage für die Fettsucht gelegt.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, kurz DGE genannt, hat Richtlinien für eine gesunde Ernährung herausgegeben. Diese sollten für adipöse Patienten mit Fettsucht als Grundlage für die Nahrungsumstellung dienen. Die Richtlinien an sich sind einfach umzusetzen. Für einen Patienten mit Adipositas, ein anderer Begriff für die Fettsucht, ist es jedoch oft nicht leicht. Daher ist es wichtig, eine Ernährungsberatung zu besuchen.

Die Richtlinien beinhalten unter anderem folgende Hinweise:

  1. Es sollte zu Getreideprodukten gegriffen werden
  2. Kartoffeln sind ein wichtiger Energielieferant und gleichzeitig fettarm
  3. Obst und Gemüse werden in kleinen Mengen mindestens fünf Mal am Tag gegessen
  4. Milchprodukte können täglich gegessen werden
  5. Verzichtet wird auf fettreiche Lebensmittel
  6. Pro Tag werden 1,5 Liter getrunken – Wasser oder ungesüßter Kräutertee sowie Saftschorlen

Wichtig ist es, den Ernährungsplan so aufzustellen, dass weniger Kalorien zugeführt werden, als der Körper eigentlich braucht. Das ist eine der gesündesten Varianten, um abzunehmen. Dazu kommt, dass es auf diese Weise auch möglich ist, die Ernährung langsam umzustellen. In erster Linie geht es um die Reduktion der Kalorien, damit der Körper damit beginnt, das eingelagerte Fett zu verarbeiten. Dabei ist es wichtig, auf radikale Diäten zu verzichten. Wer täglich weniger als 800 Kalorien zu sich nimmt, der verliert zwar schnell an Gewicht. Allerdings auf eine ungesunde Weise. Zudem wird so der Jojo-Effekt hervorgerufen.

Der eigene Kalorienverbrauch sollte zusammen mit der Ernährungsberatung erarbeitet werden. Wichtig ist, dass er immer wieder angepasst wird. Regelmäßige Kontrollen sind also wichtig. Natürlich ist es möglich, die reduzierte Kalorienmenge auch mit ungesunder Ernährung zu erreichen. Das ist jedoch nicht der Sinn der Ernährung bei Fettsucht. Besser ist es, eine optimale und ausgewogene gemischte Kost zusammenzustellen. Diese ist reich an Stärke und Ballaststoffen und dafür arm an Fett. In erster Linie sollten also Vollkornprodukte, Obst sowie Gemüse eingenommen werden.

Die Umstellung beginnt schon beim Einkauf: 6 Tipps & Tricks…

Wenn der Ernährungsplan erst einmal steht, dann liegt es natürlich auch am Patienten, die Ernährung bei Fettsucht richtig umzustellen. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass dies bereits beim Einkauf beginnt. Einer der größten Fehler ist es, mit Hunger und ohne Einkaufszettel einkaufen zu gehen. Hier landen häufig die falschen Lebensmittel im Wagen und werden mit nach Hause genommen. Optimal ist es, beim Einkauf folgende Hinweise zu beachten:

  1. satt und zufrieden kauft es sich besser ein
  2. der Einkaufszettel ist der beste Begleiter
  3. Geldkarte bleibt zu Hause, es wird nur so viel Bargeld mitgenommen, wie für die Produkte auf dem Einkaufszettel benötigt wird
  4. keine Light-Produkte kaufen
  5. auf die Inhaltsstoffe achten
  6. Vorräte werden nicht angelegt

Wer sich selbst beim Einkaufen beobachtet wird feststellen, dass es durchaus einige Punkte gibt, die verändert werden können. Das Einkaufen von Dingen, die eigentlich gar nicht benötigt werden, ist ein Problem, das viele Menschen haben. Ein noch größeres Problem ist es aber, wenn es sich um Patienten mit Fettsucht handelt, die falsche Lebensmittel einkaufen.

Fettarmes Kochen sollte im Vordergrund stehen

Der Einkauf von Lebensmitteln ist ein Punkt. Bei der Ernährung bei Fettsucht kommt es ebenfalls darauf an, wie gekocht und das Essen zubereitet wird. Es können noch so viele Erdbeeren gegessen werden, wer sie mit Zucker süßt, der wird von seiner Portion Obst nicht viel Gesundes mitnehmen. Generell ist es wichtig, die fettarme Zubereitung im Blick zu haben. Dazu gehört es beispielsweise, Fleisch oder auch Gemüse nicht mit Butter zu braten oder zu schwenken. Wer Hunger auf Süßigkeiten bekommt, der greift zu Obst und nicht zu Schokolade. Es ist eine Gewöhnungssache aber es kann helfen, Obst und Gemüse für den Tag bereits am Morgen zu schneiden und immer zur Hand zu haben.

Wird Fleisch gebraten, dann in einem stark erhitzten Fett. Durch die hohen Temperaturen verschließen sich die Poren beim Fleisch. Das Fett wird durch das Fleisch so nicht aufgenommen. Wer gerne mit Sahne kocht oder Essen zubereitet, der kann wahlweise zu Buttermilch greifen.

Es sind nur kleine Veränderungen, die nach und nach in den Alltag eingebaut werden sollten. Sie sind aber ebenso praktisch wie hilfreich und können eine deutliche Veränderung bei Patienten mit Fettsucht bewirken.

Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 - Frauen.

Infografik: Informationen zur Fettsucht. Zunahme des Bodymass-Index (BMI) zwischen 1980 und 2008 – Frauen.

Kleine Mahlzeiten mehrmals am Tag essen

Die Ernährung bei Fettsucht sollte sich aus mehreren kleinen Mahlzeiten am Tag zusammensetzen. Bis zu sechs kleine Portionen pro Tag sind in Ordnung. Begonnen wird mit einem ballaststoffreichen Frühstück, zwischen Frühstück und Mittagessen folgt die erste Portion Obst. Auch das Mittagessen ist idealerweise reich an Ballaststoffen. Am Nachmittag bietet es sich an, noch einmal Obst zu essen, beispielsweise mit einem Naturjoghurt zusammen. Das Abendessen ist dann der Abschluss des Tages. Wie bei den anderen beiden Hauptmahlzeiten sollten die Ballaststoffe hier ebenfalls überwiegen.

Neben Obst und Gemüse als Zwischenmahlzeit ist es auch eine gute Idee, zu Magermilchprodukten zu greifen. Auch hier muss ein Umdenken stattfinden. Statt den fertigen Joghurt zu kaufen, wird zu Naturjoghurt gegriffen und in diesen dann Obst geschnitten. Auch fertige Salate sind keine gute Wahl. Besser ist es, hier selbst zu variieren und damit nicht nur neue Erfahrungen zu machen sondern auch genau zu wissen, was im Salat enthalten ist. Beim Dressing ist es eine gute Idee, mit Joghurt zu arbeiten oder zu Balsamico zu greifen.

Die Ernährung bei Fettsucht umzustellen ist erst einmal eine Herausforderung. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Ernährungsberatung zu besuchen um einen Einblick zu bekommen, auf was alles zu achten ist und um Fragen stellen zu können.


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