In der vierten Schwangerschaftswoche nistet sich der Embryo im Uterus ein – die Schwangerschaft besteht. Viele Frauen spüren nun auch die ersten Schwangerschaftszeichen, wobei diese von Frauen, die ihren Körper wirklich gut kennen, eher spürbar sind. Wird gegen Ende der vierten Woche ein Schwangerschaftstest durchgeführt, so kann dieser durchaus positiv ausfallen – wenngleich ein negatives Ergebnis nichts heißen muss. Möglich ist auch, dass einfach nur die Hormonkonzentration (HCG) zu niedrig ist.
In der 4. Schwangerschaftswoche geht es voran!
Der Embryo nistet sich nun also in der Gebärmutter ein und die Schwangerschaft liegt vor. Allerdings entscheidet sich nun erst, ob sie auch bestehen bleibt oder nicht.
Direkt vor der Einnistung ist der Embryo besonders gefährdet und kann vor allem durch äußere Einwirkungen Schaden nehmen. Wird die Schädigung nicht kompensiert, so stirbt der eben entstandene Organismus wieder ab und die Keimblase geht mit der nächsten Regelblutung ab. Die Natur hat hier gewissermaßen vorgesorgt und verhindert damit, dass geschädigte oder nicht lebensfähige Embryonen eine weitere Entwicklung durchlaufen. So ist Platz für etwas Neues, Gesundes geschaffen worden, wenngleich dies nach menschlichen Maßstäben natürlich sehr hart klingt.
Wenn der Embryo in der Gebärmutter angekommen ist, verlässt er seine Schutzhülle und bohrt sich die umgebende Schleimhaut ein. Hier bildet sich nun langsam der Dottersack, von dem sich der Embryo in den nächsten Wochen ernähren kann. Um das Ei herum bildet sich die Plazenta aus und der Embryo wächst. Gegen Ende dieser Schwangerschaftswoche misst er bereits einen Millimeter, was durchaus erstaunlich ist, wenn man bedenkt, dass er noch vor zwei Wochen gar nicht vorhanden war und sich praktisch aus dem Nichts gebildet hat.
4. SSW: Die Organe werden angelegt
Bereits zu diesem Zeitpunkt werden die Organe angelegt, die aus drei Keimblättern entstehen. Bis zur vierten Schwangerschaftswoche sind die Zellen so angelegt, dass sich praktisch aus jeder ein Organ entwickeln könnte. Nun aber setzt die Spezialisierung der Zellen ein und es entwickelt sich die Keimscheibe. Sie trägt diesen Namen, weil sie eine runde Form besitzt. Zwei und schon bald drei Keimblätter bilden diese Keimscheibe. Das innere Keimblatt wird die inneren Organe bilden, dazu gehören die Lunge, der Verdauungstrakt, die Leber, die Harnwege und die Bauchspeicheldrüse.
Das mittlere Keimblatt bildet Herz und Blutgefäße, dann die Muskulatur der Eingeweide, das Lymphsystem, die Nieren, die Geschlechtsorgane und das Skelett mit Bindegewebe. Nun gibt es noch das äußere Keimblatt, aus welchem Nervensystem, Haut und Sinnesorgane entstehen. Damit wird aus drei Keimblättern praktisch der komplette kleine Mensch gebildet, mit allen nötigen Organen und Anlagen. Diese entwickeln sich durch Zellteilung weiter und müssen im Laufe der Schwangerschaft zu fertigen Organen heranreifen.
„Mir ist schlecht!“
Viele Frauen verspüren jetzt bereits erste Anzeichen der Schwangerschaft. Die morgendliche Übelkeit tritt auf, vielleicht ist eine leichte Schmierblutung als Reaktion auf das Einnisten des Embryos erkennbar. Die Brüste beginnen zu spannen und die Warzenhöfe werden dunkler. Einige Schwangere leiden nun unter Verstopfungen, anderen sind ständig müde, schlapp und ohne Energie. Auch die Emotionen bleiben nicht unbetroffen, denn nicht selten erlebt die Frau eine emotionale Achterbahnfahrt, die sie sich nicht erklären kann. Wer schon einmal schwanger war, wird diese Anzeichen aber gewiss zu deuten wissen.
Der Schwangerschaftstest zeigt teilweise schon zwei Tage vor Fälligsein der Regel ein positives Ergebnis an. Dann muss es sich aber um einen Frühtest handeln, andere Tests sind nicht zuverlässig genug. Doch auch bei einem negativen Ergebnis und dem Gefühl, doch schwanger zu sein, kann sich das Ergebnis noch wandeln. Wiederholen Sie den Test einfach in wenigen Tagen!
Sollten Sie ein positives Testergebnis bekommen, ist es Zeit, einen Termin beim Arzt zu machen. Er wird die Schwangerschaft – hoffentlich – bestätigen und eventuell einige Voruntersuchungen machen. Doch für die erste große Vorsorgeuntersuchung ist es noch Zeit, diese findet erst zwischen der neunten und zwölften Schwangerschaftswoche statt. Dann bekommen Sie auch den Mutterpass, in dem alle wichtigen Daten zu Ihrer Person sowie zu Ihrer Schwangerschaft enthalten sind. Beim ersten Untersuchungstermin bekommen Sie vielleicht auch schon ein erstes Bild Ihres Kindes mit auf den Weg – auch wenn sich hier als Laie beim besten Willen nur schwer erkennen lässt, um was es sich eigentlich handeln soll.
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